Rezension

Ein besonderer Roadtrip

Eliza will Fahrrad fahren - Kim Nina Ocker

Eliza will Fahrrad fahren
von Kim Nina Ocker

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch erzählt die Geschichte von Harlow, einer deutschen Studentin, die eine Amerikareise unternimmt. Dabei arbeitet sie eine Wunschliste ihrer verrückten Großmutter ab, die diese vor Jahren erstellt hat. Harlows Oma, Eliza, erleidet einen Schlaganfall und will, dass ihre spießige Enkelin endlich mal etwas erlebt. Also überredet sie Harlow zu der Reise, die in Seattle startet. Dort lernt Harlow Jesse kennen, einen Hipster-Auswanderer aus Deutschland. Beide mache es sich zur Aufgabe, die Liste von Eliza abzuarbeiten. Dabei kommen sie sich natürlich näher. Für die spießige Harlow ist das nicht nur eine Herausforderung sondern sie gerät immer wieder in einen Gewissenskonflikt und hat vor allem Angst vor der bevorstehenden Trennung von Jesse.

Der Schreibstil ist sehr jugendlich, was zur Ich-Erzähler-Perspektive von Harlow passt. Leider finde ich den Stil manchmal zu flapsig und einfach. Auch die Schimpfwörter stören mich manchmal, das fluchen passt nicht ganz zur Spießerin Harlow.

Auch die Erzählerin finde ich teilweise etwas anstrengend. Ihre Stimmungsschwankungen sind auf Grund der Sorge um Ihre Großmutter und dem Hormonchaos zwar verständlich, aber mich persönlich nervt Gejammer immer etwas beim Lesen. Die Beziehung zwischen Harlow und Eliza ist liebevoll und authentisch. Die beiden sind ein super Team und durch ihre gegensätzlichen Charakterzüge eine interessante und sympathische Kombi.

Ich mag Jesse. Er ist witzig und ein lieber Kerl, der die Zickigkeit von Harlow nicht wirklich verdient hat aber tapfer aushält.

Die Geschichte ist in mehrere Kapitel aufgeteilt, die jeweils einen Punkt der Wunschliste thematisieren. Zwischendurch gibt es Zeitsprünge und man erfährt mehr über Eliza und ihre Geschichte sowie die Beziehung zu ihrer Enkelin. Hier liegt ganz klar die Stärke dieser Geschichte. Ich als Leser will mehr über Eliza erfahren und bin neugierig auf ihre Liebesbeziehung mit dem amerikanischen Soldaten.

Ich habe das Buch als E-Book gelesen. Ich glaube, es gibt auch keine Printausgabe. Ich bevorzuge aber definitiv immer die gedruckte Version ;-) Was mich stört sind die Rechtschreibfehler in meiner Version.  Das Cover ist schön und zu Geschichte passend.

Das Ende des Buches ist überraschend und für mich zufriedenstellend – mehr verrate ich nicht ;-)