Rezension

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ein bewegender letzter Band, der viele Überraschungen bereithält

Radioactive - Maya Shepherd

Radioactive
von Maya Shepherd

Bewertet mit 5 Sternen

Radioactive - Die Vereinten von Maya Shepherd

Das Ende einer Reihe zu erreichen ist für mich immer eine zwiespältige Angelegenheit. Einerseits freue ich mich auf die Auflösung, andererseits weiß man, dass dann alles endet. Mit diesen widerspenstigen Gefühlen begann ich das Buch „Radioactive – die Vereinten“ von Maya Shepherd. Den 4. und letzten Band schickte mir die Autorin als Rezensionsexemplar überraschen zu. Dafür möchte ich mich herzlichst bedanken, denn somit erfuhr ich wie für Cleo und Finn alles endete.

Cleo hat es geschafft! Sie konnte mit vielen anderen aus der Zentrallegion fliehen und ist nun sicher, wieder mit Finn vereint zu sein. Doch dieser lässt sie links liegen. Aber Cleo wäre nicht Cleo wenn sie ihm das durchgehen lassen würden und so rennt sie ihm hinter her und stellt ihn zur Rede. Aber was er zu sagen hat, ist nichts positives. Denn Finn hat eine neue Freundin und Cleo fühlt sich vor den Kopf gestoßen. War Finns Liebe nicht echt? Was hat sie nur falsch gemacht? 
Aber Zeit bleibt ihr nicht um sich in die Trauer zu verkriechen, denn die Angst vor einem Angriff der Zentrallegion ist allgegenwärtig. Außerdem werden ihre Essens- und Trinkvorräte knapp. Aber da tüfteln die Rebellen und Mutanten einen gewagten Plan aus: Sie wollen einen der vier Wassertanks der Legion stehlen. Da Cleo eine der Anführerin der Freiheitskämpfer ist, wird sie in den Plan integriert und muss zusammen mit Finn und Ruby, seiner neuen Freundin, und ihrer Mutter in einem Panzer mitfahren. Zusammen dürfen sie sich keine Fehler erlauben, denn sie sind wohl das wichtigste Team. Alle 4 sind für das Stehlen des Wassertanks verantwortlich, während die anderen Teams die Zentrallegion ablenken. Der Plan geht auf und die Rebellen, Mutanten und Freiheitskämpfer haben endlich wieder etwas zu trinken. Aber auf langer Sicht gesehen wird der Wassertank nicht lange reichen. Und wieder einmal müssen die Rebellen um ihre Existenz bangen. Auf einmal kommen zwei Fahrtzeuge aus der Zentrallegion in das Lager der Rebellen und diese fürchten das Schlimmste. Da bekommen sie einen unerwarteten Vorschlag unterbreitet, der das Lager spaltet. Was hat die Zentrallegion vor? Kommen Finn und Cleo wieder zusammen? Und wie endet die Geschichte der Rebellen und der Legion schließlich?

Der Abschluss der „Radioactive“ - Reihe hat mich sehr bewegt. Ich habe selten so einen spannenden und aufregenden letzten Band gelesen. Vor allem hat sich Maya Shepherd für das Finale noch etwas besonderes einfallen lassen. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber manche Szenen erinnerten mich sehr an „Die Arena“ von Stephen King. Das ist allerdings absolut nicht negativ gemeint, sondern es stellte für mich eher eine Besonderheit dar. Ich glaubte die Zentrallegion bzw. das Konstrukt der Legion allgemein zu kennen, aber die Autorin hat mich wieder Mal eines besseren belehrt und das liebe ich so an Maya Shepherds Büchern. Man weiß nie was einen erwartet und wird immer wieder überrascht. Ich finde es auch schön, dass Maya Shepherd den Handlungsstrang so perfekt gewählt hat, dass die Rebellen auch einmal ein anderes Leben mitbekommen. Denn bisher waren es meisten die ehemaligen Legionsmitglieder, wie Cleo, die sich an die Lebensform der Rebellen anpassen musste und etwas neues kennengelernt hat. Vor allem mochte ich den Gedanken, dass eine dritte Partei nun endlich mit ins Spiel kommt. Es war ja in den anderen 3 Bänden immer die Rede von einer außenstehenden Fraktion bzw. Menschen die außerhalb der Grenzen leben. Endlich bekommen die ihren großen Auftritt. Ich hatte mich während der ganzen Zeit gefragt, welches Land oder Kontinent die Menschen in der „Radioactive“ - Reihe bewohnen. Nachdem die Autorin dieses Rätsel aufgelöst hat, habe ich mir nur gedacht, wie blöd ich sein kann. Denn es war eigentlich ganz offensichtlich, aber das kann man ja immer sagen, wenn man die Auflösung kennt. Das diese unbekannte Welt, dann doch etwas bekanntes an sich hatte, war für mich ein sehr angenehmes Gefühl. Es hatte einfach etwas greifbares. 
Aber auch allen Charakteren hat sich Maya Shepherd noch einmal liebevoll gewidmet. Vor allem gefiel mir, dass Asha selbst zu Wort gekommen ist, in dem einige Kapitel aus ihrer Sicht geschrieben wurden. Sie hat grausames erlebt und ich finde, dass sie dafür wirklich stark ist. Auch wenn sie manchmal die Nerven verliert, kann ich ihr das nicht böse nehmen. Wer könnte es ihr auch übel nehmen? 
Cleo wird immer stärker und stärker. Sie stellt ihre Bedürfnisse hinter die der anderen und gestattet sich nur kurze Momente der Schwäche. Sie lebt für die anderen und ist liebevoll und hilfsbereit. Für mich wird Cleo eine meiner Lieblingscharaktere bleiben. Finn hingegen wird von Schuldgefühlen zerfressen. Allerdings fängt er sich schnell wieder und hilft den anderen. Vor allem ist er nicht mehr der Sturkopf aus dem ersten Band. Er hinterfragt jetzt die Dinge und ist nicht mehr auf die Zerstörung der Legion aus. Er wägt die Entscheidungen und Konsequenzen ab. Ich finde durch Cleo und seiner eigenen Stärke ist er zu einem jungen Mann geworden, auf den man stolz sein kann. 
Das Cover des letzten Bandes ist die perfekte Symbiose aus dem 1. und 3. Band. Ich finde es großartig, dass sie die alten Cover noch einmal aufgegriffen hat und es auch bildlich somit einen perfekten Abschluss gibt.
Mich konnte „Radioactive – Die Vereinten“ von Maya Shepherd absolut überzeugen. Es war und ist mein absoluter Lieblingsband aus der Reihe und ich möchte ihn ohne Einschränkungen, wie die ganze Reihe, einfach weiterempfehlen.