Rezension

Ein bisschen Christie, ein wenig Poe

Halligmord - Greta Henning

Halligmord
von Greta Henning

Bewertet mit 4 Sternen

Ein aufkommender Sturm legt ein Skelett frei und damit ein seit Jahrzehnten totgeschwiegenes Drama, das der frisch gebackenen Kommissarin viel abverlangt. Die Lütte, wie sie von fast allen, vorwiegend Älteren und Alten dieser verschworenen Halligbewohner genannt wird, wird zwar einerseits freundlich aufgenommen, man kennt sie halt von Kindesbeinen an, aber dennoch stößt sie auf eine Wand des Verschweigens. Und dazun muss sie sich mit dem arbeitsscheuen Kollegen herumärgern, der sich nicht ausgerechnet in seiner letzten Arbeitswoche vor seiner Pensionierung noch mit Arbeitseifer hervortun möchte. Akribisch knibbelt sie an losen Enden, die überall auftauchen, herum, deckt längst Vergangenes auf, zieht letztlich die richtigen Schlüsse.

Die Geschichte um die sehr eigenwilligen Halligbewohner vor dem Hintergrund eines drohenden Sturmtiefs hat ein bisschen was von Agatha Christie, gekreuzt mit einem Schuss Edgard Allen Poe. Ein schöner Schreibstil, gepaart mit einem gelungenen Spannungsbogen machen eine lesenswerte Lektüre aus dieser Geschichte, die bis zum Schluss Lesevergnügen und Spannung bietet.