Rezension

Ein bisschen Welt hineinlassen

Was man von hier aus sehen kann - Mariana Leky

Was man von hier aus sehen kann
von Mariana Leky

Bewertet mit 5 Sternen

Immer, wenn Luises Großmutter Selma von einem Okapi träumt, stirbt in den folgenden Stunden ein Einwohner des kleinen Dorfes im Westerwald. Dann kommen lang gehütete Geheimnisse und Wahrheiten der Dorfbewohner ans Licht, da niemand weiß, wer als nächstes sterben wird.

Mehr zum Inhalt des Buches möchte ich nicht verraten, doch was auf dem Buchrücken steht, beschreibt das Buch mehr als treffend: Von der unbedingten Anwesenheitspflicht im eigenen Leben.
So richtig kann man den Roman nicht in Worte fassen. Die Figuren sind einzig- und eigenartig und im Verlauf des Buches habe ich viele lieben gelernt. Besonders hat mir gefallen, dass man die Namen einiger Figuren nicht kannte. Der Optiker, der Einzelhändler, der Zwilling, der der Postbote war, ... Alle Personen hatten etwas an sich, was sie besonders macht.
Der Schreibstil Mariana Lekys hat mich fasziniert. Er ist leicht und zugleich manchmal schwer zu fassen, feinsinnig und mit einer Prise liebevollem Humor versehen. Schon beim Lesen der Leseprobe habe ich mich in ihn verliebt. Er macht das Buch und die teilweise alltäglichen Handlungen darin besonders. Selten habe ich einen so schönen Schreibstil gelesen.
Auch der Kontrast zwischen der Welt und dem Dorfes hat mir gut gefallen, insbesondere die buddhistischen Weisheiten, mit denen sich der Optiker befasst hat, haben sich wunderbar in dieses einzigartige Buch eingefügt und kleine Rätsel hinterlassen.
Ich bin sehr dankbar, dass ich dieses tolle Buch lesen durfte. Eine klare Leseempfehlung!