Rezension

Ein bisschen zu viel Vergangenheit

Freefall - Die Wahrheit ist dein Tod - Jessica Barry

Freefall - Die Wahrheit ist dein Tod
von Jessica Barry

Bewertet mit 3 Sternen

Mein Eindruck:

Als ich das Buch in der Verlagsvorschau entdeckt habe, klang der Klappentext richtig interessant und spannend, so dass ich unbedingt wissen wollte, ob Ally den Kampf ums überleben gewinnt.  

Der Einstieg in das Buch gelang mir noch recht gut, denn man wird sofort mitten ins Geschehen geworfen. Die ersten paar Seiten lasen sich auch sehr spannend und vielversprechend, aber dann fiel die Spannung leider wieder ab und ließ auch länger auf sich warten. Erst ab ca. der Hälfte baute sich langsam dann wieder die Spannung auf und die eigentliche „Verfolgungsjagd“ begann.

Der Schreibstil der Autorin hingegen lässt sich leicht und flüssig lesen, so dass ich auch ohne viel Spannung ziemlich gut durch das Buch kam. Ich fand es zwar interessant, von Allys Vergangenheit zu lesen und wie Maggie so langsam aber sicher erfährt, wer ihre Tochter wirklich ist, aber ich fand, dass es zu viel „Raum“ beanspruchte und die Spannung dabei leider flöten ging. Demzufolge habe ich auch leider sehr wenig Thrill in diesem Thriller gefunden.

Was die Charakterzeichnung angeht, bin ich ein wenig gespalten:

Obwohl ich viel von Ally und ihrer Vergangenheit erfahren habe, konnte ich irgendwie doch keinen Zugang zu ihr finden. Sie war irgendwie so fern und unnahbar und mir hat irgendwie die Tiefe zu ihr gefehlt. Kurz und knapp, sie ließ mich völlig kalt.

Maggie hingegen mochte ich von Anfang an und konnte mich gut in sie hineinfühlen. Sie tat mir richtig leid und ich bewunderte sie auch für ihre Kraft, wie sie das alles durchgestanden hat.  

Fazit:

Ich würde sagen, kein Meister ist vom Himmel gefallen und das Debüt der Autorin ist so halbwegs gelungen, zumindest, was meinen Geschmack angeht. Das heißt aber nicht, dass es schlecht ist, denn schlechte Bücher gibt es, meiner Meinung nach, nicht. Die Autorin besticht bei mir durch ihren wirklich guten Schreibstil und ich bin überzeugt, dass sie generell Spannung erzeugen kann, was ja auch der letzte Teil des Buches gezeigt hat. Sie sollte die Spannung allerdings nicht nur auf den letzten Teil des Buches begrenzen. Ein Thriller war das meiner Meinung nach aber nicht wirklich, denn dafür gab es zu wenig Thrill bzw. Spannung. Eingefleischten Thrillerlesern würde ich es daher nicht empfehlen, sondern eher Lesern, die hin und wieder zu einem spannenden Roman greifen.