Rezension

Ein Buch, das aus den vielen anderen Glücksratgebern auf dem Buchmarkt wohltuend herausragt

Das gute Glück - Michaela Brohm-Badry

Das gute Glück
von Michaela Brohm-Badry

Bewertet mit 5 Sternen

Michaela Brohm-Badry, Das gute Glück. Wie wir es finden und behalten können, Ecowin 2019, ISBN 978-3-7110-0170-2

 

Michaela Brohm-Badry, die Autorin des vorliegenden Buches, gilt als eine der renommiertesten Wissenschaftlerinnen auf dem Gebiet der Positiven Psychologie. Sie arbeitet als Professorin an der Universität Trier mit den Forschungsschwerpunkten Motivation, Lernen und Persönlichkeitsentwicklung.

 

Nach einem einschneidenden persönlichen Erlebnis, schreibt sie ihr erstes populärwissenschaftliches Buch „Das gute Glück“.

 

Um ein wissenschaftliches Buch fertigzuschreiben zieht Michaela Brohm-Badry wohl während eines Freisemesters mit ihren Hunden in eine einsame Mühle auf dem Land. Dort findet sie die Ruhe, die sie braucht um zu schreiben. Doch schon bald sieht sie sich mit dem bisher einschneidensten Erlebnis ihres Lebens konfrontiert. Von jetzt auf gleich fährt ihr ein Schmerz wie eine Pistolenkugel in den Kopf. Weitab von anderen  Menschen bricht sie zusammen. Doch ihre Hündin Nike schubst sie eindringlich und ausdauernd und verhindert so, dass Michaele ins Koma fällt. Irgendwann schafft sie es, an eine Freundin einen Notruf zu schicken. Sie wird gerettet und eine schnelle Operation lässt sie das geplatzte Aneurysma in ihrem Gehirn überleben.

 

Wieder genesen, fragt sie sich, wie man so viel Glück haben kann und ausgehend von ihrem eigenen Schicksal und Leben beginnt sie, sich mit der Frage nach dem menschlichen Glücksempfinden auseinanderzusetzen. Sie erklärt in ihrem Buch, das sie als Ergebnis ihres populärwissenschaftlichen Nachdenkens einen breiten Publikum vorlegt,

 

 

Kann man so viel Glück haben? Die Professorin für Empirische Lehr-Lern-Forschung setzt sich nun eingehend mit dem Glück auseinander: Wir streben alle nach maximalem Wohlbefinden, nach einem sinnhaften Leben, nach Erfüllung im Privaten wie im Beruf. Glücklichsein ist des Menschen größtes Lebensziel. Doch manchen Menschen gelingt das nur unzureichend.  Sie beschreibt, dass die Forschung nachgewiesen hat, dass Glück und die Fähigkeit dazu etwa zur Hälfte genetisch bedingt ist, das heißt auch durch die entsprechende Lebenserfahrung von Vorfahren vererbt.

 

Doch was ist mit der anderen Hälfte? Die Autorin zeigt im vorliegenden Buch, in einer gut lesbaren und inspirierend gelungenen Mischung aus Forschungsbefunden, Assoziationen aus Musik, Geschichte und Literatur einerseits und zahlreichen autobiographischen Passagen, dass Glück und Glücksempfinden auch etwas ist, was der Mensch lernen kann, was wir trainieren können wie etwa ein Hobby.

 

Durch die sehr persönliche Weise, wie sie ihre Leser anspricht, ist ihr Buch nicht nur zu einem wertvollen Ratgeber für Glückssucher geworden, sondern vermittelt auch zahlreiche und hilfreiche Anregungen zu den Themen Trost, Stärke und positiver Lebensmotivation.

 

Das Buch ist in sechs Hauptteile gegliedert:

Leben: Was wir wirklich brauchen
Leidenschaft für Leben und Leistung: Wie wir Energie erzeugen
Sehnsucht-Genuss-Befriedigung: Wie wir kriegen, was wir wollen
Abgründe und Halt: Wann wir uns zerstören und was hilft
Leid! Von Wellentälern und Wellenbergen
Glück und Stimmigkeit: Wie wir finden, was wir suchen

 

Es ist diese absolut gelungene Mischung zwischen persönlicher und biographischer Erfahrung und wissenschaftlichen Erkenntnissen, was dieses Buch so gut lesbar und wertvoll macht für seine Leser. Sie finden vielfältige Anregungen zu den Fragen:

 

- was konkret zum Glück verhilft und wie man es festhält
- was Freiheit, Motivation und Risikofreude mit Glück zu tun haben
- warum glückliche Menschen länger leben und weniger Stress haben
- wie man sich auf das fokussiert, was man am Leben liebt.

 

Ein Buch, das aus den vielen anderen Glücksratgebern auf dem Buchmarkt wohltuend herausragt.