Rezension

Ein Buch, das erinnert

Sarahs Schlüssel - Tatiana de Rosnay

Sarahs Schlüssel
von Tatiana de Rosnay

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzschreibung: Paris im Sommer 1942. Sarah, ein zehnjähriges jüdisches Mädchen, wird nach der Deportation durch die französische Polizei von ihren Eltern getrennt. Nach angstvollen Tagen gelingt ihr die Flucht. Sie muss ihren kleinen Bruder retten, den sie zu Hause im Wandschrank versteckt hat - den Schlüssel dazu hält sie in der Hand ... Sechzig Jahre später findet die Journalistin Julia heraus, dass die Pariser Wohnung ihrer Schwiegereltern einmal Juden gehört hat. Sie ahnt noch nicht, dass die Spurensuche ihr Leben vollkommen verändern wird.

Rezension: Nachdenklich habe ich das Buch zugeschlagen. Ein Buch, das das Prädikat “muss man gelesen haben” ohne Wenn und Aber zugesprochen bekommt. Ein Buch, was traurig macht und zum Nachdenken anregt. Ein Buch, das erinnert – an die Zeit von Massenvernichtung und Konzentrationslagern. Ein Buch, das erzählt, das auch andere Länder an dieser grauenhaften Geschichte beteiligt waren. Ein Buch, was mich an meinen Besuch an das KZ Buchenwald denken läßt, wie sich die Gedenkstätte im Laufe der Jahre veränderte, das Grauenhafte verlor – und wie die Homepage wieder mit eindringlichen Fotos an das Geschehen erinnert.  Ein Buch, was dem Satz von Guido Westerwelle “Wir haben nicht vor 20 Jahren für den Fall der Mauer gekämpft, damit jetzt wieder die Kommunisten und Sozialisten etwas zu sagen haben” (geäußert einen Tag vor der Bundestagswahl 2009) einen bitteren Nachgeschmack verleiht. Ein Buch, was man weglegt, aber was einen nicht sofort loslässt.