Rezension

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Ein Buch das in Erinnerung bleibt

Das Schicksal ist ein mieser Verräter - John Green

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
von John Green

Bewertet mit 5 Sternen

Das Schicksal ist ein mieser Verräter von John Green
Es gibt Bücher die findet man okay, es gibt Bücher die findet man großartig. Und dann gibt es aber Bücher die verändern dein Denken und sie lassen dich nie wieder los. Als ich zum ersten Mal das Buch „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ von John Green, erschienen im Hanser Verlag, in meinen Händen hielt, ahnte ich noch nicht, dass das Buch in die letzte Kategorie gehört. Und so ließ ich mich in die berührende Geschichte von Hazel und Augustus hineinziehen und lernte auf 288 Seiten das Leben in seinen verschiedensten Facetten zu lieben und zu schätzen.
Hazel ist 16 Jahre alt und krank - sehr krank. Denn sie hat Krebs. Ihre Diagnose bekam sie als sie 13 Jahre alt war. Seitdem kämpft sie gemeinsam mit ihren Eltern gegen diese Krankheit, die schon viele getötet hat. Doch alle drei wissen, dass man den Krebs nicht heilen, sondern nur verhindern kann, dass er weiter wächst. Und so lebt Hazel mit ihren tragbaren Sauerstoffflaschen und abnehmbaren Schläuchen in der Nase weiter. Doch jede Bewegung strengt nicht nur ihre Lunge sondern gleichzeitig auch sie an. Am liebsten würde sie jeden Tag vor dem Fernseher „America‘s Next Top Model“ gucken oder immer wieder ihr Lieblingsbuch „Ein herrschaftliches Leiden“ von Peter van Houten lesen. Doch sie hat ihre Rechnung ohne ihre Mutter gemacht. Denn diese kann es nicht ertragen, dass Hazel sich von der Außenwelt und ihren Bewohnern abkapselt. Und so schickt sie sie zu einer Selbsthilfegruppe. Hazel beugt sich dem Willen ihrer Mutter und so lernt sie den charmanten und attraktiven 17 jährigen Augustus kennen. Auch er war vom Krebs befallen. Die Ärzte mussten ihm in Folge dessen ein Bein abnehmen, doch das schmälert die Begeisterung von Hazel nicht. Schon am ersten Abend lädt Augustus, von allen nur Gus genannt, Hazel zum gemeinsamen Filmeabend ein. Sie verbringen sehr viel Zeit zusammen, lesen die Lieblingsbücher des anderen und kämpfen gegen alles, was Konventionell ist. Doch dann landet Hazel nach einem Zusammenbruch im Krankenhaus und eine Weile sieht es nicht gut um sie aus. Allen beiden wird wieder einmal sehr deutlich bewusst, dass ihre Zeit begrenzt ist. Und so fackelt Gus nicht lange und erfüllt Hazels größten Wunsch: einmal Peter van Houten, den Autor ihres Lieblingsbuches treffen. Das Treffen läuft jedoch nicht wie geplant und Hazel und Gus wird nach einem erneuten Rückschlag bewusst, dass das Schicksal ein mieser Verräter ist. 
Bevor ich mir „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ von John Green kaufte, las ich mir einige Rezensionen von anderen Käufern durch. Die Meinungen waren größtenteils sehr positiv und ich kann mich diesen einfach nur anschließen. Es kam bisher sehr selten vor, dass mich ein Buch im Nachhinein so sehr beschäftigt hat. Die Krankheit Krebs war jedoch nicht nur der Grund dafür, dass mich die Story so sehr bewegt hat, sondern die Dialoge, Gedanken, die Gefühle und Emotionen der Charaktere. Am Anfang des Buches lernt man Hazel kennen. Hazel ist sehr intelligent und geht mit ihren 16 Jahren bereits aufs College. Sie ist sehr nachdenklich, hinterfragt die Dinge auch und lässt sie nicht einfach im Raum stehen. Hazel ist sehr darauf bedacht die Menschen auf Abstand zu halten, um ihnen nicht zu schaden, denn dies wird mit ihrem Tod definitiv geschehen. Dann lernt sie aber Gus kennen. Er ist heiter und lebt das Leben. Ich finde es schön, dass er sie nicht aufgibt und ihr Herz erobert. Ich habe in einigen Rezensionen das sie die poetischen und philosophischen Dialoge und Monologe kritisiert haben, weil ja angeblich keine Teenager sich dafür interessieren oder so reden würden. Aber mal ehrlich: Es gibt ca. 7 Milliarden Menschen auf der Erde, wie kann man sich anmaßen so eine Behauptung aufzustellen? Ich persönlich fand die Unterhaltungen und Charaktere sehr abwechslungsreich und glaubwürdig. Natürlich reden Hazel und Gus auch über Philosophie und bedienen sich sehr vielen Metaphern, aber das macht das Buch so großartig. Sie lehren den Leser auf die kleinen Dinge des Lebens zu achten und sie zu schätzen. Der Schreibstil von John Green ermöglichte den Leser dieses Buch innerhalb weniger Stunden zu verschlingen. Außerdem schafft es das Buch jegliche Gefühle und Emotionen zu bedienen, ob es sich nun um Glück, Trauer, Angst, Liebe oder das Gefühl der Ungerechtigkeit handelt. Ich musste während des Lesens immer mal wieder laut auflachen, aber auch sehr viel weinen. Das Cover ist sehr schlicht gehalten, jedoch wird es durch die kräftigen Farben zu einem echten Hingucker. Ich fand es auch schön, dass der Hanser Verlag den Originaltitel im Cover verarbeitet hat.
Eigentlich gebe ich nicht so viel auf Leserstimmen auf der Rückseite eines Buches, doch dieses Mal muss ich einfach sagen, dass sie voll und ganz zu treffen. „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen und ich freue mich schon sehr auf den Film. Es ist einfach kein Buch was man so schnell vergisst.