Rezension

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Ein Buch, das Lust auf den Sommer macht!

Die kleine Bäckerei am Strandweg
von Jenny Colgan

Bewertet mit 5 Sternen

Es klingt fast zu gut um wahr zu sein - Polly wird ihr Hobby zum Beruf machen, und das in Cornwall, auf einer romantischen Insel mit Männerüberschuss. Genau die richtige Kur für ein leeres Konto und ein gebrochenes Herz. Aber die alte Bäckerei ist eine windschiefe Bruchbude, am Meer kann es sehr kühl sein, und der Empfang, den manche Insulaner ihr bereiten, ist noch viel kälter. Gut, dass Polly Neil hat, einen kleinen Papageientaucher mit gebrochenem Flügel. Doch bald kauft der halbe Ort heimlich ihr wunderbares selbstgebackenes Brot, und als sie Neil fliegen lassen soll, ist sie schon fast heimisch geworden. Nur das mit der Liebe gestaltet sich komplizierter als gedacht ...

Erster Satz: "Manchmal stellte Polly sich vor, wie sie es viele Jahre später, als alte Damen an einem weit entfernten Ort, schwierig fände, ihr Leben auf Mount Polbearne zu erklären. ..."

Was verschlägt Frau auf die kleine Insel Mount Polbearne? Nun, nach der Insolvenz der gemeinsame Firma steckt Polly nicht den Kopf in den Sand, sondern schaut vorwärts. Die Firma am Ende, genau wie die Beziehung zu Chris. Tief gefallen, so schien es. Von einer supertollen Wohnung in Toplage in Plymouth wohnt sie vorübergend bei ihrer Freundin Kerensa, während Chris wieder bei seiner Mami einzieht. Die tolle Wohnung steht zum Verkauf. Was also tun? Ungefähr 50 Meilen von Plymouth liegt die Insel, auf der sie ein ziemlich heruntergekommenes Haus mietet. Bei all ihren Sorgen, sie macht den Kopf frei mit Backen, eine Leidenschaft, ein Hobby von Polly. Nach der ersten Begegnung mit der ortsansässigen Bäckerei hat es sein gutes, auch wenn die Inhaberin ihre Vermieterin ist, die griesgrämige Mrs. Manse. In ihrer ersten Nacht hört Polly komische Geräusche und Schreie und findet einen kleinen kranken Vogel. Es stellt sich heraus, dass es ein Papageientaucherküken ist. Und so macht sie es sich zur Aufgabe, ihn gesund zu pflegen. Trotz aller Warnungen, dem Vogel keinen Namen zu geben, ruft sie ihn Neil. Mit einigen Fischern auf der Insel hatte Polly ja schon am ersten Tag Bekanntschaft gemacht, so auch mit Tarnie. Alle Sorgen flogen weg, wenn Polly nur in der Küche stehen konnte und die Männer rochen den Duft von Frischgebackenem.
Jenny Colgan, eine neue Autorin für mich, hat eine so erfrischende Art zu schreiben, dass ich in so manch anderen Romanen vermisse.
Mit Polly hat sie eine Charaktere geschaffen, die äußerst lebendig herüberkommt. Aber auch die anderen Protagonisten sind sehr gut dargestellt, vorstellbar und machen das Buch zu etwas ganz besonderem. Die Motive, das Leben, die Gedanken, alles wirkt so lebensecht. Ihre Leidenschaft bzw. ihr Hobby wird mehr denn je. Jeder will ihr Brot haben. Sie muss sich mit Mrs. Manse arrangieren. Dann lernt sie den Eigenbrötler Huckle kennen, der eine Imkerei betreibt und wunderbaren Honig herstellt.

Man ist in diese Geschichte sofort eingebunden und wird verzaubert. Jenny Colgan hat die Insel, die Landschaft bildhaft dargestellt. Wind und Wetter, das Meer, man kann es förmlich riechen, einfach phantastisch. Die Autorin schafft es, die Geschichte real wirken zu lassen. Man versinkt darin und mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Man möchte, dass das Buch nie endet.

Ja, dieser richtige gute Sommerroman hat auch ein Happy End, nicht nur für Polly, sondern auch für ihre Freundin. Lasst euch dieses tolle Buch nicht entgehen. Für mich ein Must-Read!
Ein Highlight am Schluss einige Rezepte, einfach mal ausprobieren!