Rezension

Ein Buch, das nachdenklich macht

Mathilda - Oliver Pätzold

Mathilda
von Oliver Pätzold

Der Asteroid Mathilda schlägt auf die Erde ein und löst einen gigantischen Tsunami aus. Betroffen sind die nördlichen Länder Europas sowie Teile Deutschlands, Dazu eine Familie, die vollkommen zerrissen ist. Die Mutter im überfluteten Bremen, die 18jährige Tochter in Österreich und der Vater irgendwo zwischendrin. Der Strom fällt aus und plötzlich geht nichts mehr.

Oliver Pätzold hat hier eine Dystopie geschrieben, die sich gewaschen hat. Es waren nicht nur die Ausmaße der Zerstörung durch den Einschlag, die mich beunruhigten. Vielmehr fand ich, dass das Verhalten der Menschen nach so einer Katastrophe vollkommen realistisch geschildert wurde, so traurig das jetzt auch klingen mag. Vollkommen Fremde werden zu Verbündeten in Notsituationen, während es immer noch genügend Menschen gibt, die ebensolche Situationen schamlos ausnutzen. Auch die Abhängigkeit vom Stromnetz hat mich sehr nachdenklich gemacht. Hier haben wir wirklich unsere Unabhängigkeit so gut wie komplett abgegeben.

Spannend wurde es immer dann, wenn eine Szene mehr ins Detail ging. Die Ausmaße der Zerstörung fand ich persönlich ein klein wenig überzogen, aber vielleicht liege ich da auch falsch. Zum Glück habe ich noch keine solche Realsituation erlebt und bin auch ehrlich gesagt nicht besonders scharf drauf, dies zu tun. Aber man weiß ja nie, was der nächste Tag bringt…