Rezension

Ein Buch das zu Tränen rührt und gleichzeitig auch witzig ist.

Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe - A. J. Betts

Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe
von A. J. Betts

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: 
Zac hat Leukämie und liegt nach einer Knochenmarktransplantation isoliert im Krankenhaus. Er darf sein Zimmer nicht verlassen und sieht nur durch ein Fenster in der Tür was auf dem Gang vor sich geht. Seine Mutter schläft in dieser Zeit mit in dem Krankenhauszimmer und die beiden beschäftigen sich mit Rätsel lösen, Call of Duty und lauschen was im gegenüberliegendem Zimmer passiert.
In das Zimmer zieht Mia. Mia hat einen Tumor im Fuß und ist auf die ganze Welt sauer. Ihren Freunden erzählt sie Märchen und nur ihr Freund weiß was sie wirklich hat. Durch die Wand senden sich die zwei Jugendlichen Klopfzeichen und verbringen so ihre Zeit.
Meine Meinung:
Man sollte meinen, dass die "Krebs-Bücher" langsam immer mehr Ähnlichkeiten bekommen, weil das Thema ausgeschöpft sein müsste. Ist es aber meiner Meinung nach noch nicht. 
Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe war wieder etwas ganz Besonderes. Das Buch war witzig und traurig, es stand über Wut geschrieben und man konnte sie auch fühlen.
Zac mochte ich sehr, denn er hat seinen Krebs akzeptiert und lässt alle Behandlungen über sich ergehen. Er hat Hoffnung, obwohl seine Heilungschancen nicht so hoch sind wie die von Mia. 
Mia dagegen ist einfach nur wütend. Bis vor kurzem war sie eine gesunde Schönheit und nun soll sie einen Tumor haben? Mit ihrer Mutter werden tägliche Kämpfe ausgefochten und Mia findet alles einfach nur ungerecht. 
Ihre Hilflosigkeit und Wut sind überzeugend und verständlich und obwohl Zac optisch wohl nicht als Schönling zu bezeichnen ist, ist Mia neugierig auf ihn. 
Sehr gut hat mir gefallen, dass sich die Geschichte nicht nur im Krankenhaus abspielt, denn Zac darf nach einer Weile nach Hause und soll dort wieder gesund werden. Für ihn ist die Zeit einerseits schön, weil er die Natur und Freiheit hat, anderseits fühlt er sich aber auch eingeengt, weil er fast nichts machen und essen darf. Er darf nicht auf der Olivenfarm der Eltern helfen, er darf kein Quad fahren, keinen Sport machen und fühlt sich nutzlos. 
Zu seiner Schwester hat er ein herzliches Verhältnis. Sie ist locker und nett und kümmert sich um ihren Bruder. 
Ich fand die Aufteilung des Buches in drei Teile sehr gelungen, denn im ersten Teil "Zac" läuft die Geschichte im Krankenhaus an. Er berichtet von Mia, von den Schwestern und von seiner Krankheit. Im zweiten Teil "und" kommen beide zu Wort und die Geschichte läuft außerhalb des Krankenhauses weiter. Im dritten Teil "Mia" erzählt sie dann die Geschichte aus ihrer Perspektive weiter. 
Durch die Ich-Form fühlte ich mich beim Lesen so, als wäre ich direkt dabei und nicht nur als wenn ich die Geschichte von außen beobachtet hätte. 
Für mich war das Buch sehr unterhaltsam, witzig und traurig zugleich. Auch wenn ein "Krebs-Buch" keine lockere Lektüre ist, so empfand ich diesen Roman trotzdem als frisch und nicht allzu bedrückend.
Fazit:
Noch ein Buch über den Krebs. Ein Buch das zu Tränen rührt und gleichzeitig auch witzig ist.