Rezension

Ein Buch, dass lange nachhallt

Keine Schonzeit für Mörder -

Keine Schonzeit für Mörder
von Franz Preitler

Ein historischer Krimi, der die Schrecken des Krieges und die Komplexität menschlicher Beziehungen eindrucksvoll beleuchtet.

Darum geht’s:

Das Buch beginnt 1914 mit einem Doppelmord in der Steiermark. Ein Gendarm und ein Wildschütze kommen auf mysteriöse Weise ums Leben. Schnell wird klar, dass hier nichts so ist, wie es zunächst scheint. Der Fall, die aufkommende Kriegsbegeisterung und eine verbotene Liebe zwischen zwei Männern entwickeln sich anders als erwartet.

So hat es mir gefallen:

„Keine Schonzeit für Mörder“ ist ein eindringlicher historischer Kriminalroman, der gekonnt reale Ereignisse mit fiktiven Elementen kombiniert und den Leser auf eine spannende, aber vor allem auch nachdenklich stimmende Geschichte mitnimmt. Neben dem Kriminalfall webt der Autor die Ereignisse des Attentats von Sarajevo in die Geschichte ein, das bekanntlich der Auslöser des Ersten Weltkrieges war. Franz Preitler gelingt es dabei, die düstere Stimmung der Vorkriegszeit und die anfängliche Kriegsbegeisterung meisterhaft zu beschreiben. Er zeigt auf, wie schnell die Euphorie in Verzweiflung und Ernüchterung umschlägt, als der Krieg seine grausame Realität offenbart. Der Autor spart dabei nicht an eindringlichen Beschreibungen des Krieges, und die beginnende Hoffnungslosigkeit ist greifbar dargestellt. Hervorzuheben ist außerdem die feinfühlige Darstellung einer „verbotenen“ Liebe zwischen zwei Männern, die in der damaligen Zeit ein Tabu war. Franz Preitler gelingt das Kunststück, dieses Thema mit der nötigen Sensibilität zu behandeln, was mich sehr beeindruckt und den Roman um eine zusätzliche emotionale Dimension bereichert hat.

Der Einstieg ins Buch war etwas holprig für mich, und es hat einen Moment gedauert, bis ich in die Geschichte hineingefunden habe. Doch ab diesem Moment hat mich der Roman nicht mehr losgelassen. Das lag vor allem an dem sehr detaillierten und durchaus anspruchsvollen, aber nie überfordernden Schreibstil des Autors. Dieser sorgte nicht nur für eine dichte Atmosphäre, sondern auch für eine sorgfältig aufgebaute Spannung, die mich letztendlich durch die Seiten fliegen ließ. Franz Preitler beschreibt nicht nur einen spannenden Kriminalfall, sondern zeichnet auch ein eindrucksvolles und bedrückendes Bild des Krieges und seiner verheerenden Auswirkungen auf die Menschen, die in ihn hineingezogen wurden.

„Keine Schonzeit für Mörder“ ist mehr als nur ein Krimi; es ist ein Roman, der die Schrecken des Krieges, die Komplexität menschlicher Beziehungen sowie die dunklen Seiten der Geschichte eindrucksvoll beleuchtet. Ein starker historischer Kriminalroman, der lange nachhallt.