Rezension

Ein Buch - eine Geschichte, so einfühlsam und bewegend erzählt...pures Gänsehautfeeling!

Der Junge im gestreiften Pyjama - John Boyne

Der Junge im gestreiften Pyjama
von John Boyne

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung:

Wir sind im Jahr 1943.  Der neunjährige Bruno musste mit seinen Eltern und der zwölfjährigen Schwester Gretel von Berlin fortziehen. Wohin, weiß er gar nicht genau, er versteht immer nur "Aus-wisch" und mit dem seltsamen Namen, kann er nur wenig anfangen. Sein Vater ist Kommandant und Bruno weiß, seine Arbeit ist höchst wichtig, deshalb müssen sie an diesem seltsamen Ort wohnen. Bruno gefällt das nicht, er vermisst seine  Freunde, die Geschäfte in Berlin und das schöne Haus, in dem sie gewohnt haben. Das neue Haus ist viel kleiner und das einzigste was er sieht wenn er aus dem Fenster schaut, ist eine karge Landschaft und ein ewig langer Drahtzaun mit Stacheldraht an der Spitze. Und die Menschen, die er dahinter sieht, sind alle gleich angezogen. Ein gestreifter Pyjama und eine passende Mütze. Aus Langeweile und Neugier, geht Bruno eines Tages "forschen" - immer den Zaun entlang. Plötzlich entdeckt er etwas, besser gesagt jemanden hinter dem Zaun - einen kleinen Jungen. Schmuel. Die beiden freunden sich an und Bruno ist äußerst neugierig und möchte endlich erfahren, was diese komische Stadt hinter dem Zaun zu bedeuten hat...

Meine Meinung:

Erst war ich etwas gespannt, ob mir dieser Schreibstil gefallen würde. Aus der Sicht eines neunjährigen Jungen, der eigentlich gar nicht weiß - nicht wissen kann - in welchem Alptraum er sich befindet.
Doch im Nachhinein, hat mir gerade das sehr gut gefallen.
Die kindliche, unbefangene Naivität, die natürliche Neugier und Abenteuerlust, den Schrecken dieser Zeit, mit Kinderaugen zu "sehen", das machte diese ganze Geschichte eigentlich noch berührender, ja und auch erschreckender.

Beide Seiten des "Zauns" wurden ehrlich und ohne etwas zu beschönigen durchleuchtet. Recht und Unrecht gaben sich die Hand und wenn die Welt nur öfters mal mit Kinderaugen gesehen werden würde, wäre alles so viel einfacher und friedlicher.
Nicht alles wurde ausgesprochen, vieles nur angedeutet oder angerissen, doch auch das brachte großes Gänsehautfeeling mit sich, wo man doch im Grunde ganz genau weiß, was eigentlich damit gesagt werden sollte und welche Taten und Handlungen darauf folgten.

Fazit:

Für mich ein sehr beeindruckendes, emotionales Werk über eine schreckliche Zeit, vor der man aber nicht die Augen verschließen darf.
Es erzählt aber auch viel über wirkliche Freundschaft, mit allem, was dazugehört.

Sehr empfehlenswert, nicht nur für Jugendliche!