Rezension

Ein Buch für die jüngeren unter uns, an das man ohne Erwartungen rangehen sollte

Monument 14 (1) - Emmy Laybourne

Monument 14 (1)
von Emmy Laybourne

"Deine Mutter kreischt, dass du gleich den Bus verpasst." (Erster Satz)
Als Dean eines morgens spät dran ist und auf den Bus rennen muss, damit er ihn noch erwischt, ahnt er nicht, dass dieser Tag ganz anders als geplant laufen wird. Den kaum sitzt er im Bus setzt ein fürchterlicher Hagel ein und der Bus gerät außer Kontrolle und kippt auf die Seite. Glücklicherweise schaffen die Jugendlichen es mit Hilfe einer anderen Busfahrerin in ein Einkaufszentrum, in dem sie vorher schon Dean's Bruder und einige andere jüngere Kinder in Sicherheit bringen konnte.
Aber kaum fühlen sie sich sicher, droht schon die nächste Gefahr. Denn in den Nachrichten wird von einem gewaltigen Tsunami gesprochen der die Küste der USA überschwemmt hat. Dabei wurde eine Chemiefabrik zerstört, die an einem Gas gearbeitet hat und dieses Gas verbreitet sich nun in Form einer Wolke über ganz Amerika. Und dieses Gas verändert die Menschen. Jede Blutgruppe ist anders betroffen und die Jugendlichen müssen schon bald die Konsequenz aus der Gasvergiftung ziehen und dann ist nur noch eine Frage wichtig: Zu welcher Blutgruppe gehörst du?

Meinung:
Kaum hatte ich mit den Buch begonnen, sind schon 50 Seiten verflogen, denn die Autorin hat nicht nur einen lockeren Schreibstil, so wie es sich für Jugendbücher gehört, sondern verarbeitet zu Beginn und auch später meist sehr leichte Kost in ihrer Geschichte. Wie in vielen Jugendbüchern erzählt der Protagonist zur Einführung, wie schwer sein Leben ist und zeigt dabei einige Gefühlszüge, von denen ich, als Leser, gehofft habe, dass diese weiter ausgebaut werden.
Aber weit gefehlt, denn meiner Meinung nach tat sich beim Protagonisten während der ganzen Geschichte gefühlsmäßig aber auch in Bezug auf seine Reife nichts. Denn während viele der Nebendarsteller viel mehr oder weniger echtes Gefühl an den Tag legten oder zumindest aktiv am Leben im Supermarkt teilnahmen, trotzte der Protagonist Dean mit seiner abgestumpften Art und dummen Entscheidungen.
Auch mit seiner Zurückhaltung, die er nicht überwinden konnte, sammelte er bei mir keine Pluspunkte.
Aber auch die anderen Charaktere waren meiner Meinung nach oberflächlich und unausgereift, aber leider sehr realistisch, in Anbetracht der Tatsache, dass die Jugendlichen von heute sich wahrscheinlich genau so oder ähnlich verhalten würden. Wobei ich hier dennoch ein Lob aussprechen muss, denn einige Jugendliche haben sich sehr souverän verhalten, als die Lage ernst wurde, aber eine gewisse Naivität muss ich ihnen dennoch zusprechen. Jedenfalls hätte ich sie gerne besser kennengelernt, als nur ab und an eines ihrer Geheimnisse zu erfahren.
Aber auch was die Handlung anbelangt, hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, vor allem da mir die Grundidee mit dem Chemiekonzern sehr zugesagt hat. Leider hat die Autorin meiner Meinung nach aber zu wenig aus dieser tollen Idee gezogen, denn viele Ereignisse wiederholen sich Tag für Tag, was mich nicht gerade dazu bewegte weiterzulesen. Zudem kam, dass den Jugendlichen ihre Probleme untereinander so über den Kopf wuchsen, dass sie vergaßen, was draußen vor sich ging und so die eigentliche Handlung überdeckten.
So gab es dennoch einige Überraschungen, die zumindest für etwas Abwechslung sorgten und von lehrreichen Momenten begleitet wurden. Auch das Ende war eine dieser Überraschungen und ganz nebenbei ein Cliffhanger, nachdem sozusagen alles passieren kann. Erlösung, die totale Katastrophe oder gar beides. Leider konnte mich aber dieser kleine Teil nicht ganz überzeugen die Geschichte weiter zu verfolgen, weshalb ich mir über die Fortsetzung unschlüssig bin.

Fazit
Mit dem Protagonist, der sich am liebsten zurückhält und den einfachsten Weg mit dem wenigsten Widerstand wählt, kommt man wohl als männlicher Leser eher zurecht, denn ich erwarte in jedem Buch einen tiefgreifenden Charakter, der viele Gefühle aufstaut, um den ich in dieser Geschichte gebracht wurde.
Auch aus der Handlung selbst, die für mich ein weiterer sehr wichtiger Aspekt ist, hätte die Autorin viel mehr als ein Jugenddrama herausholen können, denn zu oft wurde die Handlung, die auf einer tollen Idee aufgebaut war, von den Streitigkeiten unter den Jugendlichen begraben.
Ohne diese Streitigkeiten wäre die Idee hinter dem Buch vielleicht nicht so untergegangen und hätte mir einiges mehr als Lesevergnügen geboten. Dennoch war das Buch, mit seinen wenigen Überraschungen, lehrreichen Momenten und dem Cliffhanger eine schöne Unterhaltungen - und vor allem etwas für die jüngeren Leser, die sich in der Schule oder im Freundeskreis eventuell gerade mit den gleichen Problemen , wie die 14 Jugendlichen, auseinandersetzen.
Deshalb würde ich das Buch auch wohl eher an die junge Leserschaft im Alter von circa14 Jahren empfehlen, die vor Blut nicht mehr zurückschrecken aber noch frisch in diesem Genre sind und deshalb noch keine hohen Grunderwartungen an eine Geschichte und ihren Verlauf haben.