Rezension

Ein Buch geschrieben für Bu Mus und für mich!

Die Regenbogentruppe - Andrea Hirata

Die Regenbogentruppe
von Andrea Hirata

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Die Regenbogentruppe" zeichnet sich dadurch aus, das sie wahr ist oder es zumindest so gewesen sein könnte, das eine bunt gemischte Gruppe von Kinder sich in einem windschiefen Gebäude trifft um dort Unterricht zu haben. Ein Gebäude das krumm und schief und den Anforderungen an eine Schule auch nicht entspricht. Es bewegt sehr zu sehen, wie die Kinder kämpfen und wie wichtig es ihnen ist zu lernen. Besonders einprägsam ist hier auch der Zusammenhalt, das Ergänzen der jeweiligen Gaben. Wir haben hier keine Abenteuergeschichte, obwohl ich manche Rituale und Glaubensdinge der Malaien schon sehr abenteuerlich empfand.
Am meisten motivierte mich das Cover, das Buch unbedingt lesen zu müssen, denn diese beiden Jungen, die gemeinsam auf dem Fahrrad sitzen, haben eine gewaltige Aussage in meinen Augen und das Fahrrad wird im Buch auch mit der Story verknüpft. Schaut mal genauer hin, seht ihr die Freude in dem Gesicht des Jungen auf dem Gepäckträger? Es ist etwas besonderes zur Schule gehen zu können, zu lernen und daher fand ich das Cover sehr passend zur Handlung.
Dieses Buch kann man nicht einfach nur weglesen, sondern erkennt recht bald, das es schon sehr große Unterschiede zu den Armen der Welt und uns gibt. Wir, die wir Bildung einfach so genießen können, ohne uns besonders anzustrengen hat jedes Kind in Deutschland das Recht auf Bildung. Diese Kinder aber, die uns im Buch begegnen, deren Väter und Mütter eigentlich darauf angewiesen sind, das die Kinder arbeiten gehen um die Familien zu unterstützen verzichten auf dieses und schicken ihre Kinder zur Schule. Ich begann mich zu schämen und vielleicht sollte ich meinen beiden Teens das Buch unter die Nase halten und sie zwingen es zu lesen, wenn morgens beim Wecken wieder nur rumgemeckert wird: "Kein Bock!" "Schule ist Scheixxe!" Ob es etwas ändern wird? Wahrscheinlich nicht.
Jungs / Mädchen die kämpfen und gewinnen. Es hat mir sehr gefallen, auch wenn ich mir das Ende gerade für Lintang anders gewünscht hätte, aber vielleicht ist es auch das, was das Buch dann eben so glaubwürdig macht. Die Tatsache, das es eben nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist und das Leben andere Wege für uns plant. Dennoch tat es weh zu lesen, das Kinder / Jugendliche die wirklich mit sehr vielen Gaben und einer Klugheit beschenkt wurden, das es ein Staunen ist, dieses nicht auslebe können und in die Fußstapfen ihrer Familie treten müssen, weil es eben Tradition ist.
Ein Buch geschrieben für Bu Mus und für mich!