Ein Buch mit Nachhall
Bewertet mit 5 Sternen
Miv lebt mit ihrem Vater, ihrer Tante und der psychisch erkrankten Mutter in Yorkshire, jenem Ort, den der Ripper unsicher macht. Alleine der Beginn der Geschichte zeigt, in welcher Zeit es spielt, denn Margaret Thatcher ist gerade Premieminisgerin geworden, wovon Mivs Tante nicht viel hält. Und schnell merkt man, genau an solchen Aussagen der Tante, dass es mehr als ein Buch über Jugendliche ist, die sich ihre Freundcshaft und Nähe zueinander bewahren wollen, sondern viel Gesellschaftskritik in die Zeilen verwoben wird und geschickt auf die damalige Zeit zurückblickt. Obwohl Freddie Mercury längst gefeiert wird, haben es im Ort viele Personen mit Migrationshibtergrund schwer.
Der Vater von Miv spielt mit dem Gedanken, wegzuziehen, irgendwo neu anzufangen, was für Miv eine absolute Katastrophe wäre. Denn ihre beste Freundin will sie auf keinen Gall verlieren und so schmiedet sie schnell den Plan, den Ripper zu enttarnen, denn so wird Yorkshire wieder sicher und sie glaubt, dann dort bleiben zu dürfen.
Das Buch geht in die Tiefe der Gesellschaft, zeigt so viel mehr, als man anfangs vermuten kann. Freundschaft, Alltagsrassismus, die Tiefe der Psyche und Veränderungen die so vieles aus der Bahn werfen können. Die Wendungen kamen für mich unerwartet auch wenn sich eine bedrückende Stimmung immer weiter ausdehnte.
Interessant fand ich auch den Kunstgriff, die Geschichte zwar aus der ich Perspektive von Miv zu erzählen, aber immer wieder andere Figuren aus personaler Erzählersicht zu beleuchten. Überhaupt hat es mich überrascht und sprachlos zurückgelassen. Eine ganz klare Leseempfehlung.