Rezension

Ein Buch mit sehr viel Tiefgang

Sieh mich an - Natasha Friend

Sieh mich an
von Natasha Friend

Taylor und Lexi sind schon seit zehn Jahren beste Freundinnen, sie sind einfach unzertrennlich und immer für einander da. Da verwundert es auch kaum, dass die fünfzehnjährige Lexi vollkommen zufrieden mit sich und ihrem Leben ist, da sie neben der perfekten besten Freundin auch noch ein wunderschönes Gesicht, eine ganze Menge Freunde sowie ein großes Maß an Beliebtheit ihr Eigen nennen kann und zudem noch eine idealtypische Beziehung mit ihrem Freund Ryan führt.

Doch es soll ein Abend sein, der alles verändert. Ein hinterhältiger Betrug ihrer besten Freundin Taylor und ihres Freundes Ryan ändert alles und zerstört Lexis bis dahin perfektes Leben schlagartig. Das Mädchen ist verzweifelt, enttäuscht und wütend zugleich, betrinkt sich und begeht den größten Fehler ihres Lebens als sie in das Auto von Taylors Bruder steigt...

Denn seit dem Unfall ist sie nur noch eines: entstellt.

Man sollte zu Beginn einmal festhalten, dass allein die Grundidee der Story, allein der Gedanke daran, dass ein pubertierendes, zuvor auf Äußerlichkeiten fixiertes Mädchen mit seinem nun entstellten Gesicht konfrontiert wird, gleichermaßen schockierend wie anziehend auf den neugierigen Leser wirkt. Und ich freue mich, sagen zu können, dass man hier von der Autorin in seinen Erwartungen wirklich nicht enttäuscht wird.

Über den Inhalt muss ich eigentlich gar nicht viel sagen, da die Autorin mich hier voll und ganz überzeugen konnte. Der Leser bekommt nämlich eine Geschichte voller Überraschungen, voller Tiefgang und vor allem einer Menge Stoff zum Nachdenken. Man kann Lexi sehr schön dabei zuschauen wie sie sich entwickelt und auch die anderen Charaktere sind authentisch und für den Leser gut nachvollziehbar ausgestaltet. Da sieht man einfach mal wieder, wie falsch Menschen sein können, wenn sie ihr wahres Gesicht zeigen. Auf der anderen Seite jedoch wird auch deutlich, wie wunderbar Menschen sein können, die man zuvor nur nach oberflächlichen Merkmalen verurteilt hatte.

Der Schreibstil gefiel mir mindestens genauso gut, was wohl daran liegen könnte, dass dieses Buch eine Art Suchtfaktor hat. Man muss einfach immer weiter lesen, will unbedingt wissen wie Lexi weitermacht.

Alles in allem lässt sich über dieses Buch mit der durchaus provokant gemeinten Aufforderung "Sieh mich an" im Titel nur eines sagen: Es ist fantastisch geschrieben und lässt den Leser lange nicht mehr los! Dringende Weiterempfehlung!