Rezension

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Ein Buch mit Tiefgang

Das Versprechen, dich zu finden
von Anne Youngson

Bewertet mit 5 Sternen

Der Grund für den Beginn des Briefwechsels zwischen Tina und Anders liegt in einer Erinnerung. Einer Erinnerung an den Torfmann, der in einem dänischen Museum in Silkeborg ausgestellt ist. Tina erinnert sich an ihn, weil sie vor vielen Jahren von ihm las und eigentlich gemeinsam mit ihrer Freundin nach Dänemark fahren wollte. Die Freundin starb und sie schreibt an das Museum. Ihr wird nicht von dem Professor damaliger Zeit geantwortet sondern von einem wesentlich jüngeren Mann. Es ergibt sich eine Brieffreundschaft, die für beide Seiten bereichernd ist.

Das Buch hat mich fasziniert, weil in dem Briefwechsel viele Weisheiten geschrieben werden. Ein Beispiel dafür ist: „Nichts ist so in Stein gemeißelt, dass man es nicht ändern könnte.“ Das erleben sowohl Tina als auch Anders. Sie öffnen sich ihrem Gegenüber und beim Schreiben erkennen sie, was in ihrem Leben nicht so war, wie sie es sich vorstellten. Dass ein handgestrickter Teekannenwärmer mit dazu beträgt, das Selbstbewusstsein einer Frau zu stärken, hätte ich nie gedacht. In diesem Buch wird es sehr gut beschrieben. Aber auch die Frage, ob Schwangerschaft und Geburt tatsächlich immer so ganz normal sind, wird beantwortet.

Für mich ist der Briefwechsel ein Highlight im Lesejahr 2018. Viele Sätze habe ich unterstrichen und werde sie mir noch häufig vor Augen führen. Ich werde versuchen, dass ich jetzt, wo ich noch lebe, alle Himbeeren pflücke und nicht die Dinge hinausschiebe. Irgendwann ist es zu spät und diesen Zeitpunkt kennt niemand.