Rezension

Ein Buch über das Schreiben der Bücher oder ein Krimi?

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert - Joël Dicker

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert
von Joël Dicker

Bewertet mit 5 Sternen

... "Das erste Kapitel, Marcus, ist entscheidend. Gefällt es den Lesern nicht, werden sie Ihr Buch nicht weiterlesen ...“ Ich habe mit Begeisterung weitergelesen.

Inhalt
Der junge Schriftsteller Marcus Goldmann erlbt mit seinem Debütroman einen landesweiten Erfolg. Nun sitzt er an seinem zweiten Buch und kann seit Monaten nicht mehr schreiben: Er leidet unter einer Schreibblockade. Deshalb wendet er sich hilfesuchend an seinen alten Freund und Mentor Harry Quebert, ebenfalls berühmter Schriftsteller und Dozent. Harry lädt Marcus ein, zu ihm nach Aurora zu kommen, damit sie in aller Ruhe das Problem angehen können. Doch es kommt anders. In Harrys Garten wird eine Leiche entdeckt, es handelt sich um ein seit 33 Jahren vermisstes Mädchen namens Nola. Es kommt zu einem Skandal, Harry wird unter Mordverdacht ins Gefängnis gebracht und Marcus versucht mit allen Mitteln, seinem alten Freund zu helfen. Er glaubt fest an seine Unschuld und während er auf eigene Faust versucht, zu ermitteln, fängt er auch wieder das Schreiben an, er schreibt über Harry, über eine unmögliche Liebe, über Lügen und Trugbilder. 

Meine Meinung
Das Buch ist ungewöhnlich aufgemacht, denn es beginnt jeweils mit einem Ratschlag von Harry für Marcus und dem 31. Kapitel. In absteigender Reihenfolge erfahren wir, was wirklich passierte und kommen in den Genuss dieser Ratschläge, die einem manchmal zum Nachdenken bringen, aber im Endeffekt in der Geschichte eingesponnen einfach wunderbar sind, hier ein Auszug aus dem Nachwort: „Ein gutes Buch lässt sich nicht allein an seinen letzten Worten bemessen, sondern an der Gesamtwirkung aller vorausgegangen Worte, Marcus. Ungefähr eine halbe Sekunde nachdem der Leser mit Ihrem Buch fertig ist, nachdem er das letzte Wort gelesen hat, muss er spüren, wie ihn ein starkes Gefühl überkommt. Er muss einen Moment lang an nichts anderes denken als an das, was er gerade gelesen hat, und den Einband mit einem Lächeln, aber auch mit einer Spur von Traurigkeit betrachten, weil ihm die Figuren fehlen werden. Ein gutes Buch, Marcus, ist ein Buch, bei dem man bedauert, dass man es ausgelesen hat.“ Welch wahre Worte ...

Fazit
Die Geschichte ist großartig geschrieben, sodass auch die vielen Seiten niemals langweilig oder zäh werden. Joel Dicker hat es verstanden, den Leser zu fesseln und die Spannung bis zur letzten Seite zu erhalten, überraschende Wendungen und gut eingestreute Informationen, lassen dem Leser kaum Zeit, das Buch aus der Hand zu legen.
Absolut lesenswert, vor allem für alle Liebhaber der Welt der Bücher!