Rezension

Ein Buch über einen Menschen, der auf der unangenehmen Seite des Lebens steht und sich daraus mit allen Mitteln befreien möchte. Teilweise richtig spannend.

Fast genial - Benedict Wells

Fast genial
von Benedict Wells

Bewertet mit 4 Sternen

Benedict Wells’ “Fast genial” hat mich positiv überrascht. Ich hätte anhand des kurzen Klappentextes nicht erwartet, dass die Geschichte derart tiefgreifend und abgerundet ist.

Der Schreibstil ist angenehm flüssig und die Story wird in der dritten Person erzählt. Dabei ist sie in die Orte unterteilt, die der Protagonist Francis und seine beiden Freunde, Grover und Anne-May, auf der Suche nach seinem Vater durchfahren.

Jeder Ort ist wiederum in ein paar Kapitel unterteilt, was einen guten Überblick verschafft. Anfangs geht es um die Ausgangssituation – sein Leben im Trailerpark und seine Mutter in der Psychiatrie -, im Mittelteil des Buches um den Roadtrip und dann darum, (soviel sei verraten) als er seinen Vater letztendlich findet. Das Ende handelt davon, was nach der Reise geschah – wobei da dann vor allem Francis und Anne-Mai eine Rolle spielen, allerdings leider keine besonders romantische.

Der Thema der Geschichte, nämlich dass Francis ein Retortenbaby aus dem Reagenzglas ist und aus einem Projekt stammt, bei dem geeignete Frauen mit dem Samen hochintelligenter Männer befruchtet wurden, um kleine Genies zu “züchten”, hat sich in den 80er Jahren tatsächlich so zugetragen. Allerdings gingen daraus nur sehr wenige Kinder mit einem außergewöhnlichen IQ hervor.

Vor allem im letzten Drittel des Buches gibt es so einige Überraschungen. Das Ende ist jedoch offen, was ich nicht so gut fand. Neugierige Leser bleiben somit unbefriedigt zurück.