Rezension

Ein Buch über Freundschaft, Mut, Angst und Zusammenhalt

Panic - Wer Angst hat, ist raus - Lauren Oliver

Panic - Wer Angst hat, ist raus
von Lauren Oliver

Bewertet mit 4 Sternen

Heather wollte eigentlich nur ihre beste Freundin Nat anfeuern, die bei dem legendären Spiel Panic mitmachen will. Panic ist ein Spiel, bei dem nur einer gewinnen kann und der Hauptpreis ist eine Menge Geld, gesammelt von allen Schülern. Die Schüler der Abschlussklasse können teilnehmen, müssen sich aber darüber bewusst sein, dass Panic unter Umständen ein Spiel auf Leben und Tod sein kann. 

Heather entscheidet sich spontan dazu, auch am Spiel teilzunehmen und tritt somit gegen ihre beste Freundin und ihre eigenen Ängste an. Doch was diese Entscheidung alles nach sich zieht hätten weder Heather noch Nat je vermutet und auch Heathers bester Freund Bishop und der unscheinbare Aussenseiter Dodge verfolgen ihre ganz eigenen Ziele, die sich nach und nach immer mehr miteinander verflechten.

"Panic" hat mich sehr schnell in seinen Bann gezogen und erinnerte mich wieder daran, wieso ich Lauren Oliver so gerne mag: Ihr Schreibstil ist einfach mitreißend und sie hat das Talent, Orte und Situationen so gut zu beschreiben, dass ich das Gefühl habe mitten drin zu sein. Mit den Charakteren konnte ich sehr gut mitfühlen, vor allem Heather und ihre Familiensituation fand ich fesselnd und ich wollte unbedingt wissen, was mit ihr geschieht. 

Die anderen Protagonisten treten hinter Heather ein Wenig zurück, sind aber dennoch gut ausgearbeitet und jeder einzelne von ihnen hat mit sehr persönlichen Problemen zu kämpfen und geht ganz anders mit ihnen um. 

Heather wandte erneut den Blick ab. "Woher weiß ich, dass ich dir vertrauen kann?", fragte sie schließlich.
"Darin besteht doch gerade Vertrauen." Er zerbiss einen Eiswürfel. "Dass man es nicht weiß." - Seite 325

Die Protagonisten sind meiner Meinung nach alle gut ausgearbeitet, einzig über Bishop hätte ich mir doch noch mehr Infos gewünscht da ich denke die Figur hätte mehr Tiefgang zu bieten gehabt. 

Die Idee des Spiels Panic hat mich sofort gepackt, ich war wahnsinnig gespannt wie die einzelnen Runden ablaufen und wer am Ende gewinnen würde. 

Realistisch sind die Entwicklungen zum Teil jedoch leider nicht zu 100% und ich hab mir an einigen Stellen gedacht, dass Panic in der echten Welt nicht stattfinden würde weil die Polizei und auch die Eltern oder Lehrer da mit Sicherheit einen Riegel vorschieben würden. Vor allem wenn man davon ausgeht, dass dieses Spiel jedes Jahr stattfinden würde. 

Der Mut bestand darin, weiterzumachen, egal was geschah. Irgendwann würde sie vielleicht wieder springen müssen. 
Und sie würde es tun. Sie wusste jetzt, dass es immer Licht gab - jenseits der Dunkelheit und der Angst, außerhalb der Tiefen; es gab eine Sonne, nach der man sich recken konnte, und Luft und Raum und Freiheit. 
Es gab immer einen Weg nach oben und draußen und keinen Grund, Angst zu haben. - Seite 365

Wenn man darüber aber hinweg sehen kann dann wird man bei "Panic" sehr gut unterhalten und hat eine spannende kurzweilige Lektüre zu erwarten, die liebenswürdige Charaktere beinhaltet und den ein oder anderen vielleicht auch zum Nachdenken anregt, darüber was im Leben wirklich zählt. Über Freundschaft, Vertrauen, Mut und Zusammenhalt. 

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.