Rezension

Ein Buch über Liebe, Freundschaft und Mut, wobei die Fantasyelemente in den Hintergrund rücken

Frostblüte - Zoë Marriott

Frostblüte
von Zoë Marriott

Alles in allem entsprach diese Geschichte in keiner Weise meinen Erwartungen und überraschte mich vollkommen, nachdem das lange warten auf die Spannung ein Ende hatte. Mit starken und bemerkenswerten Charakteren, großen Gefühlen, die über die Liebe hinausgehen und Kameradschaft, Loyalität und Freundschaft auf eine wundervolle Art und Weise darstellen. Dies wird natürlich alles mit ein paar Fantasyelementen geschmückt, die die Geschichte abrunden. All diese Punkte zeigen, dass nicht nur junge Leser von der Geschichte gebannt werden können, sondern auch junggebliebene Erwachsene eine schöne Zeit mit dieser tollen Lektüre verbringen können.

"In meinen Träumen sind die Wölfe hinter mir her." (Erster Satz)
Als Frost acht wurde hat der Wolf das erste Mal ihren Körper in Besitz genommen. Seit diesem Tag hat sogar ihre Mutter Angst vor ihr und sie müssen von Ort zu Ort ziehen, um vor sich selbst zu flüchten. Als Frosts Mutter stirbt, reist Frost alleine weiter, um ihrer Mutter den letzten Wunsch zu erfüllen, diesen Fluch loszuwerden. Auf dieser langen und beschwerlichen Reise mit einigen wenigen Jobs trifft Frost schließlich auf Luca. Dieser sieht aber nur gutes in ihr und nimmt sie als eine neue Soldatenrekrutin auf und Frost gewöhnt sich an dieses Leben voller Wärme und Menschen, bis das Schicksal zuschlägt und ihr alles zu nehmen scheint, was sie sich erarbeitet hat.

Meinung:
Der Schreibstil konnte mich bei diesem Buch von Anfang an überzeugen. Denn er lässt sich nicht nur flüssig lesen, sondern beschreibt die Welt aus Frosts Sicht sehr ausführlich und bildlich schön umschrieben. Vor allem das Übernatürlich in diesem Buch hebt sich schön heraus.
Trotzdem finde ich, dass die erste Hälfte sich unnötig in die Länge gezogen hat, denn nach einer kurzen Einführung, die schnell verfliegt, lag mir eine lange Durststrecke bevor, da kaum Spannung besteht und es nur sehr wenige besondere Momente gibt. Deshalb fiel es mir auch schwer mich in die Geschichte fallen zu lassen, stattdessen quälte ich mich ein wenig durch die Seiten.
Aber dann vom einer auf die andere Seite hat mich das Buch so gebannt, dass ich über die kompletten langgezogenen erste Hälfte hinwegsehen konnte. Denn plötzlich kommt alles auf einmal: Gefühle, neue fantastische Elemente und eine Menge Spannung. Ab diesem Moment kam ich dann nicht mehr von der Geschichte los, die nun eine große Veränderung in der Protagonostin Frost hervorrief.
Frost fing an mehr Gefühle zu entwickeln, als bloß die Angst, die ihr Leben bestimmt hatte. Zusätzlich hört sich auf davon zu laufen und stellt sich sich selbst und ihren größten Bedenken. Wo vorher nur ihr realistischer Charakter war, mischte sich nun eine große Portion Mut und Leben hinein. Dadurch fing ich an das Besondere in ihr zu sehen, dass Luca schon die ganze Zeit sah.
Luca selbst ist ein Mann, wie ihn sich jeder wünscht. Weltoffen, mutig, vertrauensvoll und ein Anführer, der auch noch gut aussieht. Auch wenn ich ihn während der Geschichte sehr mochte, ist er im Nachhinein zu gut um wahr zu sein. Dagegen war Arian, sein Adoptivbruder das komplette Gegenteil. Sehr misstrauisch und zurückgezogen. Außerdem scheint er gegen so ziemlichen jeden, bis auf Luca, eine gewisse Abneigung zu empfinden. Dies dient ihm als Schutzschild, dass er sich nach und nach aufgebaut hat. Aber auch dieser verändert sich im Laufe der Geschichte, denn Frost weckt in ihm eine Seite, die verloren schien. Trotzdem finde ich, dass sein Charakter noch etwas genauer hätte herausgearbeitet werden können, denn er kam mir ziemlich flach und abgestumpft vor.
Das Ende hat mich ebenfalls überzeugen können, denn es rundete die Geschichte ab, enthielt aber auch eine Wiederholung, die den Spieß zum Schluss nochmal drehte.