Rezension

Ein Buch übers Träumen und Scheitern, das berührt

One Last Song -

One Last Song
von Nicole Böhm

Bewertet mit 5 Sternen

New York ist meine Lieblingsstadt, weil jeder dort sein kann, wer er möchte. Die Toleranz der Menschen in dieser Stadt ist riesig - hier wird niemand verurteilt. Man ist einfach einer von vielen Verrückten.

Das Buch "One last song" zeigt aber auch die Schattenseiten von New York. Auch wenn die Anonymität, einer unter vielen zu sein, oftmals positiv ist, ist genau das auch häufig das Problem. Träume alleine reichen nicht aus, um in dieser Stadt zu überleben. Die Protagonistin Riley lebt seit zwei Jahren dort und versucht Fuß in der Musikbranche zu fassen. Vergebens. Sie hangelt sich von einem Kellnerjob zum nächsten.

Sie wittert ihre große Chance, als sie einen Job als Kellnerin in der bekannten Musikschule New York Music & Stage Academy  ergattert. So kann sie hinter die Kulissen blicken, entdeckt das ein oder andere Talent und kommt auch mit sehr erfolgreichen Künstlern in Kontakt. Darunter Julian, der es mit seiner Band schon an die Spitze geschafft hat und Riley mit ihrer Stimme hilft.

Für mich ist "One last song" ein gelungenes New Adult Buch. Die Protagonisten in dem Genre sind meistens mitten im Studium und damit ist ihre Zukunft relativ abgesichtert. Bei Riley ist das anders - sie kämpft wie eine Löwin für ihren Traum. Und kann auch nach zwei Jahren in New York noch nichts vorweisen. Von ihrer Hoffnung ist nicht mehr viel übrig, ihre Energien sind durch die vielen Kellnerjobs aufgebraucht und sie fühlt sich, als wäre sie in einem Hamsterrad gefangen.

Zentrales Thema in dem Buch ist das Scheitern. Riley gibt alles und lässt nichts unversucht. Doch das tun viele in dieser Branche. Bei Castings stehen die Bewerber Schlange. Oft reicht nur ein einziger Blick und ohne auch nur ein Wort gesungen zu haben, wird man wieder nach Hause geschickt. Die Härte der Branche wird in dem Buch mehr als deutlich.

Die Liebe zur Musik geht dabei nicht unter, sonder sprüht aus jeder Zeile: "... ich weiß, was Musik bewirken kann. Sie bewegt etwas in Menschen. [...] Sie kann dich dort berühren, wo kein Medikament Wirkung zeigt, keine Umarmung je hingelangt. Sie ist wie ein magisches Wundermittel, das Wunden heilt und Halt gibt, wenn alles unter einem wegbricht."

Fazit: Das Buch konnte mich positiv mit ernsten Themen überraschen. Nicole Böhm hat mich mit dem Buch gepackt und ich freue mich auf die nächsten beiden Bände der Reihe.