Rezension

Ein Buch voller Höhen und Tiefen

Pretty Baby - Das unbekannte Mädchen - Mary Kubica

Pretty Baby - Das unbekannte Mädchen
von Mary Kubica

Inhalt:

Heidi Wood ist eine junge Mutter, die sich viel um andere Menschen kümmert. Sie stellt die Bedürfnisse Anderer über ihre eigenen. 
Irgendwann begegnet sie einem jungen Mädchen, welches ein Baby auf dem Arm hält. Schnell erkennt Heidi, dass es sich dabei um eine Obdachlose handelt, die sie in ihr Heim holt. 
Sehr zum Leidwesen ihrer eigenen Familie. Die Frage steht im Raum, wer diese Fremde mit dem Baby war. Welche Geschichte sie verbarg.

Allmählich verändert sich das Familienleben. 
Damit auch Heidi selbst. 

Meine Meinung:

Ich fand das Buch anfangs ein wenig spröde. Es dauerte etwas, bis ich mich eingelesen hatte. 
Nachdem man sich an den Schreibstil gewöhnt hatte, der keineswegs trocken war, aber irgendetwas an sich hatte, das sich von den vorangegangenen Büchern abgrenzt, war es sogar ziemlich gut.

Ich fand die Entwicklung wirklich faszinierend.
Dieses Mal bin ich ohne irgendwelche Erwartungen an das Buch ran gegangen und habe mich einfach mal überraschen lassen. 
Mit der Entwicklung hätte ich wirklich nicht gerechnet!
Von Kapitel zu Kapitel traten immer mehr Geheimnisse hervor. Während das Wissen in dem einen Punkt jedoch gestillt war, wurde es bereits in einem oder gar zwei anderen Punkten wieder geweckt. 
Misstrauen überkam einen, bis dieses von Mitleid, Mitgefühl und auch Frustration abgelöst wurde.

Die Kapitel lösten sich immer wieder ab.
Mal wurde die Sicht von Heidi selbst gezeigt, dann mal von Willow (die junge Obdachlose Frau) und am Ende auch immer wieder mal von Chris (Heidis Mann). 

Ich muss zugeben, dass eine Figur anfänglich meine Lieblingsfigur war und eine andere nicht ganz so sehr von mir gemocht wurde.

Leider entwickelte sich dies im Verlaufe des Buches in eine komplett andere Richtung.

Während Willow mir immer sympathischer wurde und ich immer häufiger mir wünschte, dass ihre Sicht der Dinge präsentiert wird, so wurde meine anfängliche Sympathie Heidi gegenüber allmählich ins Gegenteil umgewandelt. 

Ich fing langsam an, Heidi richtig zu... naja, verachten ist ein wirklich hartes Wort. 
Sagen wir mal: Ich könnte sie schütteln und anflehen, wieder so zu werden, wie sie zu Beginn des Buches gewesen war.

Niemals hätte ich bis zu 3/4 des Buches gedacht, was alles mit in die ganzen Geschichten mit eingeflossen sind.
Doch da sind so viele tiefgründige Erlebnisse gewesen, die Heidi und Willow betrafen, welche mich bekümmert und stark mitgenommen hatten. 
Viele Dinge klären sich am Ende. 
Dinge, die mich als Leser wirklich mitgenommen hatten. 

Das Buch hatte viele Höhen und Tiefen, die besonders in den Charakterzug der Menschen gegangen sind und eine Achterbahn aus Gefühlen und Verhaltensweisen gebildet hatten. 

Ich denke, dass Heidi keineswegs Chris verdient hat. 
Nur mal nebenbei am Rande gesagt ;) 
Aber das ist nur meine Meinung. 

Dem Grunde nach kann ich das Buch gut empfehlen.
Doch an wen?
An welche, die gerne mitfiebern und auch gerne etwas tragischeres lesen. 
Die gerne in die Psyche von Menschen eingehen und sich auf ihre Geschichte, ihre Vergangenheit und ihre Gegenwart einlassen wollen. 
Die sich einem Leben mit ganzem Herzblut hingeben wollen. 

Oder einfach an die, die gerne zwischendurch was Psycho-Terror lesen wollen :D 

Also ich war ziemlich überzeugt von dem Buch. 
Dank Heidis negativer Entwicklung (die ich jedoch durchaus verstehen konnte und nur mein persönliches Empfinden darstellt) und der anfänglichen Zähflüssigkeit gebe ich dem Buch immer noch sehr gute

4 / 5 Pfoten

PS:
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:)