Rezension

Ein Buch voller Kontraste, die am Ende am Horizont zwischen Himmel und Meer miteinander zu einem Neuanfang verschmelzen

Die Stille zwischen Himmel und Meer - Kati Seck

Die Stille zwischen Himmel und Meer
von Kati Seck

Klappentext:

Nirgends hörst du dein Herz deutlicher als in der Stille zwischen Himmel und Meer

Inhalt:

Die Protagonistin Edda fährt im Herbst an die Nordsee, um einen Fortschritt in ihrem Leben zu erzielen und ihre traumatische Vergangenheit zu verarbeiten. Sie hat Angst vor der Weite des Himmels und vor dem wilden unbeherrschten Meer. In ihrem gemietenten Ferienhausan der Küste begegnet sie durch Zufall (oder Schicksal) einem Mann, der auch mit seiner Vergangenheit kämpft. Die Begegnung für letztendlich zu einer Veränderung in Eddas Leben.

Fazit:

DasCover des Buches fällt direkt ins Auge: eine Frauenfigur steht allein am Meeressaum. Ihr Blick ist auf den Horizont gerichtet, diese Line, an der plötzlich der Himmel im Meer versinkt, die Elemente Wasser und Kuft miteinander verschmelzen. Der Himmel wirkt er bewöklt, die Farben sind generell dunkel gehalten. Letztendlich erweist sich das Cover als sehr passend, da die Bedrohung und Angst sich in den dunklen Farben spiegeln. Aber auch Hoffnungsschimmerzwischen den bedrohlichen Wolken lassen sich ausmachen.

Zu Beginn lässt sich eher vermuten, dass der Roman sich dem Genre "Liebesroman" zuordnen lässt. Doch bereits der vordere Klappentext und Kati Secks Kommentar zeigen, dass der Stoff eher tiefgründiger anzuordnen ist. Ich persönlich muss zugeben, dass ich zunächst enttäuscht war, da meine Erwartungshaltung an den Roman war, dass ich den Roman in einer Nacht lesen und entspannt einschlafen würde. Doch tatsächlich musste ich das Buch nach 20 Seiten erstmal weglegen, da mich die traumatische Vergangenheit der Protagoniostin Edda so berührt hat, dass ich die bereits gelesenen Seiten erstmal verdauen musste.

Der gesamte erste Teil ist so berührend und ergreifend, dass man oft nicht weiß, ob man es schafft weiterzulesen, oder ob man eine Pause braucht. Hier zeigt sich bereits, dass es sich nicht um leicht verdauliche Kost, sondern um ein nachhaltig ergreifendes und in den Bann ziehendes Buch handelt. Kati Seck gelingt es, was nur wenigen Autoren gelingt: Der Rezipient wird nicht nur punktuell berührt und in den Strudel der Emotionen mitgerissen, sondern nachhhaltig und nicht immer leicht verdaulich.

Es ist ein Roman über Liebe, Angst und Mut, Gefühle die nicht immer funktionell miteinander vereinbar sind, aber selten ohne einander zu finden sind. Der Mut zu einem Neubeginn, nach verzweifelten Kämpfen mit der Gegenwart und Vergangenheit, ist letztendlich das Ende des Buches, und der Anfang eines Aufbruchs in die Zukunft.

Insgesamt ist der Roman "Die Stille zwischen Himmel und Meer" einer der besten Romane, die ich gelesen habe.