Rezension

Ein Buch, was dein Herz berührt!

Mein bester letzter Sommer
von Anne Freytag

Bewertet mit 5 Sternen

„Mein bester letzter Sommer“ ist ein Buch, was lange nachhallt. Ein Buch, welches zahlreiche Emotionen in mir ausgelöst hat. Es war traurig, lustig, tröstend, nachdenklich, unfair und wunderschön.

Positiv überrascht war ich, dass es hier mal nicht um Krebs ging. Im Grunde habe ich nichts dagegen, aber ich finde es gut darauf aufmerksam zu machen, dass es auch noch zahlreiche andere tödliche Krankheiten gibt.

Tessa ist nicht unbedingt eine Protagonistin, die man zu 100% mag. Aber das muss auch gar nicht immer so sein. Ich meine, sie ist 17 Jahre alt und weiß, dass sie bald sterben wird. Natürlich ist man da eher verzweifelt, wütend, traurig und kein kleiner Sonnenschein. Man tut Dinge, die andere nicht verstehen können oder wollen.

Als sie Oskar trifft, ändert sich ihr Leben komplett. Sie erlebt ihre erste große Liebe – und die ist ALLES für sie. Ich habe Kritiken gelesen, wo genau diese Thematik verurteilt wird.

Aber mal ganz im Ernst:

Wir waren doch alle mal 17 Jahre, oder? Ich finde es in diesem Alter eher normal, dass ein Junge das Wichtigste auf der Welt ist. Natürlich träumt eine 17-Jährige davon, die 1. Liebe zu erleben. Sich zu verlieben. Einen Freund zu haben. Ja, auch Sex zu haben. Sollte sie lieber weiter vor sich hinvegetieren?

Auch bin ich der Meinung, dass Familie und langjährige Freunde mehr zählen – doch trotzdem ist es in diesem jungen Alter einfach was anderes. Ich sag nur Gefühlschaos. ;)

Aber es ist und bleibt nun mal ein Jugendbuch! Für mich muss ein Jugendbuch nicht bis zum Äußersten tiefgründig oder realistisch sein. Es reicht, wenn es überzeugend rüber kommt. Und ich habe Tessa und Oskar geglaubt, dass es für sie Liebe ist. Und das ist alles, was für mich zählt.

Und zusammen sind die beiden wirklich ein Dream-Team. Ich hatte sehr viel Spaß mit den beiden und es war aufregend sie auf ihrer Reise zu begleiten.

Auch hat mich das Buch sehr nachdenklich gemacht. Tessas Gedanken, dass sie ihr Leben „verschwendet“ hat, weil sie immer auf den richtigen Moment gewartet hat, in dem natürlichen Glauben sie hätte noch ganz viel Zeit – aber plötzlich hat sie diese eben nicht mehr - lässt einen auch über das eigene Leben nachdenken. Nutzt man die Zeit, die man hat?

Gedanklich befinde ich mich gerade in einer sehr ähnlichen Situation, deshalb kam dieses Buch unglaublich gelegen. Dafür kann ich der Autorin nur danken!

Und nun zum letzten Punkt: Normalerweise bringen mich Bücher nicht zum Weinen (dafür Filme umso mehr :D). Mehr als wässrige Augen oder eine kullernde Träne sind meist nicht drin. Doch hier konnte ich nicht anders, der Damm ist gebrochen. Und das schon mittendrin. ;)

Fazit:

Ein Buch, was mir lange in Erinnerung bleiben wird. Ein Buch, was mir einiges geben konnte. Ein Buch, was ich bestimmt auch noch ein 2. Mal lesen werde. Ein Buch, was ich wärmstens weiterempfehlen kann – an alle, die jetzt neugierig geworden sind und solche Geschichten gerne lesen ► 5 Sterne.