Rezension

Ein Buch zum Träumen

Das Licht der Toskana - Frances Mayes

Das Licht der Toskana
von Frances Mayes

Bewertet mit 4 Sternen

Kit Raines, Schriftstellerin, beobachtet das Nachbarhaus. Drei nicht mehr ganz frische Frauen ziehen mit einem Hund ein. Drei Amerikanerinnen, die der Heimat und ihrem Privatleben den Rücken gekehrt haben, um in der Toskana noch einmal neu anzufangen. Als Leser darf man diesen Neuanfang auf gut 600 Seiten miterleben.

Um es sofort deutlich zu sagen: Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Immer, wenn ich weitergelesen habe, bin ich eingetaucht in die doch sehr rosarote Welt, die Frances Mayes hier vor uns ausbreitet. Aber von Zeit zu Zeit braucht man doch eine Welt, in der es keine Probleme, zumindest keine nennenswerten gibt; wo genug Geld ist, um Träume zu erfüllen; wo es keine Sorgen um die eigene Gesundheit gibt; wo die Gegend wie in einem Traum erscheint. Wenn man diesen Roman liest, darf man keine Kritik an irgendetwas erwarten und das habe ich auch nicht. Vielleicht habe ich den Roman deshalb so genossen.

Dazu kann die Autorin wirklich erzählen. Da wird die Toskana für mich sehr lebendig, in ihren Farben und Gerüchen. Man taucht ein in die Küche Italiens, sitzt in Straßencafes, spaziert beim Tagesausflug durch Venedig. Da werden die Menschen zu Bekannten, die man gerne wiedertrifft. Und am Ende, wenn alle Beteiligten ihr Glück gefunden haben, dann schlägt man das Buch zu und kehrt zurück in die eigene Welt, die halt nicht so perfekt ist. Ich habe eine schöne Reise in die Toskana hinter mir und genau das wollte ich erleben. Ob das Bild der Toskana im Roman der Realität entspricht, kann ich nicht beurteilen, wollte ich bei der Lektüre auch gar nicht wissen.

Man muss sich auf diesen Roman einlassen können, um die Sprache, die voll von Bildern ist, zu genießen. Vielleicht ist das nicht für jeden etwas. Für mich war es eine Wohltat. Ein Roman, der zum Sonnenuntergang passt; ein Roman, der mich abends runtergebracht hat und ein Roman, der Hoffnung macht; Hoffnung, dass es für einen Neuanfang nie zu spät ist.