Rezension

Ein Comic, den man gelesen haben muss

Persepolis -

Persepolis
von Marjane Satrapi

Bewertet mit 5 Sternen

»Persepolis« habe ich zunächst als Film gesehen in einem Alter, in dem ich noch keine große Vorstellung von der östlichen Welt hatte und auch noch nicht alle Zusammenhänge verstand, die im Film thematisiert wurden. Allerdings hat mich der Film trotzdem geprägt wie kaum ein anderer. Weil es auch eine Geschichte übers Erwachsenwerden ist. Ein Kampf, den man mit sich selbst ausmachen muss.

Auch als ich nun den Comic gelesen habe, ist mir nicht die Breite der politischen und historischen Hintergründe bewusst. Und dennoch habe ich das Buch nicht aus der Hand legen können und zähle es nun zu meinen Highlights. Marjane Satrapi kämpft mit diesem Comic gegen Vorurteile und Klischees an, versucht, der eindimensionalen westlichen Vorstellung über den Iran Tiefe zu geben, und lässt einen das Land und die Menschen aus anderen Augen betrachten. Aus den Augen eines rebellischen Mädchens, welches ihren Weg zwischen Krieg und Veränderung finden muss.

Film sowie Comic sind beeindruckend und gehen ans Herz. Der Zeichenstil beschränkt sich auf die Nutzung von Schwarz und Weiß, stellt das Erzählen in den Vordergrund - eingeteilt in kleine Kapitel. Er verbindet eine Einfachheit und Tiefe, die mich sehr beeindrucken. Und ich liebe Oma Satrapi - die Szenen mit ihr sind mir die Liebsten. Ich kann Buch und Film nur jedem ans Herz legen!