Ein Commissaire mit Hut, Mantel und Pfeife
Bewertet mit 4.5 Sternen
Commissaire Lacroix, wegen seiner Vorlieben für Mantel, Hut und Pfeife, nach dem literarischen Vorbild auch „ Maigret“ genannt, bekommt nach der Rückkehr aus dem Urlaub einen heiklen Fall übertragen. Ein toter Clochard, ermordet unter der Pont Neuf. Auf den ersten Blick ein ganz normaler Mord, hätte es nicht 30 Jahre zuvor, eine Mordserie an ebenfalls Obdachlosen gegeben, die niemals aufgeklärt wurde. Nun, 30 Jahre später, ein erneuter Mord an einem Clochard und der Modus Operandi ist der gleiche. Eine sauber durchtrennte Kehle. Damals wurden in drei aufeinanderfolgenden Nächten drei Clochards auf diese entsetzliche Weise ermordet.
Obwohl Lacroix sofort mit seinen Ermittlungen beginnt, geschieht in der Folgenacht erneut ein Mord. Wieder ein Clochard, wieder mit durchtrennter Kehle. Hat der Täter von damals eine erneute Mordserie im Sinn und warum hat er solange pausiert ? Lacroix , der mit ganz eigenen Mitteln ermittelt; der kein Handy besitzt, aber an all seinen Anlaufstellen in den Cafes und Bistros seines Viertels, willige Wirtinnen hat, die all seine Telefonate entgegennehmen und an ihn weiterleiten; der im Milieu tiefer und tiefer gräbt, begegnet auf diesem Wege Menschen, die anders sind, als sie zunächst scheinen und seinen Gerechtigkeitssinn oftmals auf eine harte Probe stellen. In der dritten Nacht ist ein starkes Polizeiaufgebot an der Seine, unter der Pont Neuf und im Quartier präsent. Kann ein dritter Mord verhindert werden ?
Dieses Buch ist der Auftakt einer neuen Krimireihe um den gleichermaßen sympathischen, wie interessanten Commissaire Lacroix und seinem Team, von der hoffentlich noch weiter Bände folgen. Der Erzählstil ist sehr atmosphärisch, er schafft es mühelos, der Leserschaft im Kopf Bilder von Paris erwachen zulassen. Die Geschichte wird unaufgeregt erzählt, jedoch gleichzeitig mit dichter Spannung und einem unvorhergesehen Plot.