Rezension

Ein Debüt, das einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt

Butter -

Butter
von Asako Yuzuki

Rika arbeitet in einem Verlag, hat aber noch nie eine eigene Reportage veröffentlicht. Manoko Kajii ist bekannt dafür, Männer durch ihre Kochkünste an sich gebunden zu haben und sitzt als Serienmörderin im Gefängnis. Rika, die sich nie sonderlich fürs Kochen interessierte, bekommt überraschend Zugang zu Kajii und besucht diese im Gefängnis. Nun bekommt sie die Gelegenheit erstmals eine Reportage unter eigenem Namen veröffentlichen zu können. Die Unterhaltungen der beiden Frauen dreht sich nicht nur um Kajiis Beziehung zu ihren Opfern, sondern auch um Speisen und Genuss. Rika versucht sich neugierig an den Rezepten und Tipps der Serienmörderin, die oft mit qualitativ hochwertiger Butter beginnen. Erst als sie die Gerichte nachkocht und darüber sinniert, versteht Rika, was die Männer dazu veranlasst hat Kajii zu verfallen. Nun muss sie allerdings aufpassen der Serienmörderin nicht auch in die Falle zu gehen...

Asako Yuzuki lässt Leser:innen in ihrem Debüroman nicht nur das Wasser im Munde mit expliziten Beschreibungen über köstliche Speisen zusammenlaufen, sondern sie stellt auch unmögliche Erwartungen der japanischen Gesellschaft infrage, die vornehmlich Männer an Frauen richten, ohne die sie nicht “lebensfähig” wären. Dieser Roman ist ein bisschen feministisch und ganz schön lecker und hat mich mit seinen Speisenbeschreibungen positiv ein wenig an Hiromi Kawakamis “Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß” erinnert.