Rezension

Ein Dorf geht unter

Alles was glänzt - Marie Gamillscheg

Alles was glänzt
von Marie Gamillscheg

Bewertet mit 1 Sternen

Sehr düstere und melancholische Stimmung.

Inhalt:
Das Buch beschreibt die Geschichte eines Dorfes, welches früher vom Bergbau und von den Touristen lebte. Nun droht der Berg einzustürzen und das Dorf unterzugehen. Dabei wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven der Dorfbewohner erzählt und wie sie mit der Situation umgehen. Wer wird gehen und wer bleibt, um zu sehen, was wirklich passiert?

Mein Kommentar:
Dies ist der Debütroman von Marie Gamillscheg. Sie hat einen sehr schwierigen und eigenwilligen Schreibstil für dieses Buch gewählt. Teilweise waren die Sätze sehr kurz und wirkten richtig abgehackt. Andererseits hat sie aber auch oft extrem lange Schachtelsätze verwendet, sodass man zu Ende des Satzes nicht mehr wusste, was am Anfang stand. Der Schreibstil war leider nicht meines und ich tat mich recht schwer mit lesen und kam auch nie so richtig in die Geschichte hinein.

Das Buch wurde aus vielen verschiedenen Perspektiven von den einzelnen Personen erzählt. Diese wurden zwar recht gut beschrieben, aber dennoch konnte ich mich nicht mit ihnen anfreunden. Sie blieben für mich eher oberflächlich und hatten nicht viel Tiefe, um mich in sie auch hineinzuversetzen.

Durch die vielen Perspektivenwechsel wurde meiner Meinung nach ganz oft eine Situation angerissen, aber dann nicht weitererzählt und es blieben ganz viele Fragen offen. Dies fand ich schade, da ich mir im Laufe des Buches sehr viel vom Inhalt selbst zusammenreimen musste.

Es gab leider nicht nur für meinen Geschmack zu viele Perspektivenwechsel, sondern auch die Zeit wurde sehr oft gewechselt. Dies war oft nicht nachvollziehbar, in welcher Zeit man sich gerade befindet. Zu Beginn des Buches stirbt Martin bei einem Autounfall. Aber im Laufe des Buches ist er immer wieder präsent und spielt eine Rolle im Geschehen. Die Wechsel waren leider nicht gekennzeichnet und so tat ich mich richtig schwer mit ihnen.

Auch die Geschichte an sich über den drohenden Einsturz des Berges und das Verlassen des Dorfes blieb meiner Meinung nach eher im Hintergrund. Es wurden mehr die Erlebnisse der Dorfbewohner aus der Gegenwart oder der Vergangenheit erzählt und die Geschichte selbst spielte eher eine untergeordnete Rolle. Dies fand ich schade, da die Geschichte an sich viel Potential hätte und man sie sicher auch ganz anders erzählen hätte können.

Durch den drohenden Untergang war die gesamte Handlung recht melancholisch gehalten und es herrschte im ganzen Buch eine düstere Stimmung vor, weshalb für mich der Glanz nicht zum Vorschein kam und der Titel nicht ganz passend war.

Mein Fazit:
Eine Geschichte, die mich leider überhaupt nicht überzeugen konnte. Aber ich hoffe für die Autorin, dass auch dieses Buch seine Anhänger finden wird.

Ganz liebe Grüße,
Niknak