Rezension

Ein dünner Pageturner von King & Co.

Gwendys Wunschkasten - Stephen King, Richard Chizmar

Gwendys Wunschkasten
von Stephen King Richard Chizmar

Bewertet mit 4 Sternen

"In der Schule gibt es einen Jungen, Frankie Stone, der nennt mich immer Mugel, also wie ..." "... halb Mensch, halb Kugel, ich weiß." (...Kinder können grausam sein...)

Inhalt:
Eines Tages bekommt Gwendy Peterson von einem unbekannten Mann, der sich als Richard Farris vorstellt, eine Box geschenkt; den Wunschkasten. Zuerst zögerlich nimmt das zwölfjährige Mädchen diesen an, ist sie eigentlich vom ersten Augenblick an von dem Kasten fasziniert. Die Münzen und Schokoladenstücke, welche er auswirft scheinen sich sehr positiv auf das Leben von Gwendy auszuwirken; sie verliert ihr Übergewicht, wird zur einem hübschen wie gefragten Mädchen und überall hat sie Erfolg. Allerdings gibt es da noch die Tasten, vor denen der unheimliche Mr. Farris gewarnt hatte. Was bewirken sie tatsächlich? Der Reiz, diese auszuprobieren, wird größer und größer - die Ausmaße sind jedoch nicht wirklich bewusst...

Meinung:
Der Roman 'Gwendys Wunschkasten' hat schon mal den positiven Effekt, dass die Geschichte den Leser schnell mitnimmt. Dies ist auch dringend nötig, ist das Werk mit gerade mal 125 Seiten ein ziemlich kurzes Lesevergnügen - besonders mit dem Hintergrund, dass hier zwei Personen dran gearbeitet hatten. Der amerikanische Autor Stephen King soll mit der Story in eine Sackgasse geraten sein und bat seinen Freund Richard Chizmar um Unterstützung, was die Geschichte wohl komplett änderte. Das wird der Leser nicht beurteilen können, aber sie wirft Freunde des 'King of Horror' zurück in die Siebziger Jahre und dazu noch in Kings fiktive Kleinstadt Castle Rock. So gibt es wie zum Beispiel mit Sheriff Bannerman einige vertraute Gestalten wie Umgebungen für die Fans. Den Neuling braucht dies nicht abzuhalten, weil nichts davon eine Schlüsselrolle spielt. Diese bleibt Gwendy und ihrem ungewöhnlichen Geschenk vorbehalten. So begleitet man sie ein wenig durch das Leben, mit den üblichen Höhen und Tiefen eines solchen - allerdings scheint der Wunschkasten hier und da in das Leben einzugreifen. Die Autoren führen die Handlung auf einen spannenden Höhepunkt hin, welcher schon eine gewisse Tragik beinhaltet. Schnell ist es gelesen, dieses dünne aber feine Werk, welches eigentlich sehr gelungen ist, jedoch einen bitteren Nachgeschmack bereithält. Es gibt ähnlich lange Kurzgeschichten von Stephen King, die mitsamt einigen Dutzenden anderen in Sammlungen zusammengefasst wurden und preislich weitaus attraktiver erscheinen. Womöglich geschieht dies auch noch mit dieser nun nur (zugegebenermaßen schmucke) gebundene Ausgabe sowie eBook vorliegende Geschichte. Und somit erschallt es nach dem Auslesen des Werkes tief aus des Lesers Seele: ich will mehr!

Fazit:
Eine mysteriöse Geschichte über einen Kasten, der über Gut und Böse entscheidet. Erzählerisch stark herübergebracht...

8,0 Sterne