Rezension

Ein düsterer Hexen-Roman

Matthew Corbett und die Hexe von Fount Royal - Band 1 - Robert McCammon

Matthew Corbett und die Hexe von Fount Royal - Band 1
von Robert McCammon

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Der Richter Isaac Woodward und sein Gerichtsdiener Matthew Corbett machen sich auf den Weg nach Fount Royal. Sie sollen dort Gericht halten über eine Hexe.
Rachel Howarth soll ihren eigenen Mann und den Reverend getötet haben, mit dem Teufel im Bunde sein und sie soll Anwohner verwünscht haben. Die Beweise sind erdrückend aber Matthew ist auf der Suche nach der Wahrheit.

Meinung:
Das Cover hat mich magisch angezogen was bei dem Hexenthema schon sehr passend ist. Es ist düster und hat auch einen historischen Touch durch die Kleidung der Frau. Und dann der Titel, der einfach präsent ist. Sehr cool.
Aber was erwartet einen, denn nun eigentlich?
Die Geschichte spielt 1699 in der neuen Welt. In Amerika werden neue Städte aufgebaut und es ist aber auch die Zeit der Hexenverfolgung. So wurde auch Fount Royal neu gegründet und diese Stadt scheint von etwas Bösem bedroht zu sein. Dieses Böse soll Rachel Howarth sein.
Das Interessante an dem Buch ist definitiv Matthew. Er ist ein Freidenker und vor allem jemand der für alles eine Erklärung sucht. Er geht den Dingen auf den Grund und er hat sich auch zum Thema Hexen bereits belesen. Er glaubt nicht an deren Existenz und versucht nun mit Logik die Dinge zu erklären, die Rachel angelastet werden.
Wenn man Rachel kennen lernt, wird auch schnell klar das sie von Anfang an angefeindet wurde einfach weil sie anders ist. Auch sie ist nicht dumm und sie weiß genau das es für sie sehr schlecht aussieht.
Die Frage ist jedoch wer wirklich für die Morde verantwortlich ist und was wirklich in der Stadt vorgeht.
Dabei ist spannend wie genau, die Zeit beschrieben wird. Man hat den Eindruck einen Zeitsprung gemacht zu haben. Das ist wirklich cool.
Ich bin zwar kein großer Fan von historischen Romanen aber das hier ist einfach was anderes. Es macht Spaß und gleichzeitig ist es unheimlich frustrierend. Zwischendurch will man die Leute schütteln und ihnen sagen, das dass doch totaler Unsinn ist, was sie da denken. Die Anschuldigungen sind für jemand aus unserer Zeit einfach absurd. Aber man kann einfach nichts machen und vor allem hat man auch keinen Plan was da wirklich vor sich geht.
Es zieht sich auch ein bisschen denn immerhin, bekommt man hier 500 Seiten Lesespass aber ich muss auch sagen, das es der Geschichte gut getan hat. Man lernt, die Leute und das Leben damals kennen. Sehr authentisch!
ABER dann ist das Buch zu Ende und leider weiß man noch nicht was nun aus Rachel wird. Das ist ein Super-Cliffhanger. Da hilft nur eines, den nächsten Band lesen. Das scheint eine wirklich interessante, historische Krimi-Reihe zu sein.
Wer Lust hat auf einen düsteren Hexen-Roman mit einem kriminalistischen Gerichtsdiener, ist hier genau richtig.