Rezension

Ein düsterer und spannend-geheimnisvoller Roman

Rot wie das Meer
von Maggie Stiefvater

Bewertet mit 4.5 Sternen

Einblick in seine Gefühle bekommt und dennoch schafft es Puck in ihm diese andere Seite herauszukitzeln. Sein Wesen hat mich von Beginn an fasziniert, wahrscheinlich auch weil er so Angstfrei und mutig an alles herantritt. Gleichzeitig merkt man in seiner Art auch wie er selber Sorgen und Ängste hat, die er nur niemanden zeigen möchte.

Viele weitere Charaktere erhielten ihr Wesen, welches ich wirklich schön greifen konnte. Einige haben Geheimnisse, die nicht ganz so einfach zu durchschauen waren aber letztlich konnte ich mir ein gutes Bild machen und habe einen Bezug aufbauen können.

Die Grundidee dieser Geschichte ist genial, grausam und irgendwie während des Lesens auch immer wieder beängstigend. Die Capaill Uisce sind Wasserpferde der schrecklicheren Art und gleichzeitig doch auch wieder eine Faszination an sich. Auf Grund der Beschreibungen in der Geschichte würde ich sie auf der einen Seite ebenfalls unglaublich gerne mal kennenlernen und auf der anderen am liebsten Meilenweit von ihnen entfernt sein. :) Hier hat die Autorin wirklich sagenhafte Wesen ins Leben gerufen.

Die Umsetzung der Geschichte hat mir wirklich gut gefallen. Sie ist eher ruhig und düster gehalten, was dem Ganzen natürlich eine Gewisse Note gibt. Es wird sich auch auf verschiedene Bereiche konzentriert und nicht nur auf den bevorstehenden Wettkampf. Die Autorin hat dafür gesorgt, dass man viele Bereiche der Familie, der eigenen Hoffnung und der inneren Stärke der Charaktere wahrnehmen kann.

Insgesamt ist das Buch sehr düster und gefährlich aufgebaut. Die Autorin scheut sich nicht vor dem Kampf und Untergang. Aber letztlich geht das auch gar nicht anders, bei ihren ins Leben gerufenen Wasserpferden. Alles andere hätte nicht zu ihrem Gemüt gepasst.

Die eingebaute Liebesgeschichte, welche sich für meine Verhältnisse perfekt, sehr ruhig und nur im Hintergrund entwickelt passend und schön umgesetzt. Man kann die Gefühle nachfühlen, überdeckt jedoch die Hautidee nicht im geringsten.

Nach dem Beenden des Buches muss ich sagen, dass mir dieses wirklich gut gefallen hat. Ich wurde regelrecht an die Seiten gefesselt, habe die Gefühle und Charaktere stark wahrnehmen können und habe mehr als einmal den Atem angehalten. Auch wenn das Buch letztlich sehr ruhig gehalten wurde, überrascht es immer wieder mit Kehrtwendungen und spannenden Szenerien.

Also im Großen und Ganzen war ich wirklich total begeistert von dem Buch, lediglich das eigentliche Rennen und das hinterhergehende Auflösen einiger Probleme verlief mir etwas zu hastig und schnell. Hier hätte ich mir tatsächlich noch etwas mehr Spannung und Aufklärung gewünscht, wobei es auch so rund umgesetzt wurde.

Mein Gesamtfazit:

Mit „Rot wie das Meer“ hat Maggie Stiefvater einen spannenden, düsteren und gefühlvollen Roman geschrieben. Hierbei geht es um den Kampf mit sich selber und um eine spannende Entstehung eines fantastischen Mythos, der den Leser dazu bringt gerne selbst ein Teil des ganzen zu sein. Eine ganz wundervolle und ruhige Geschichte, die einen bis zum Schluss gefangen hält.