Rezension

Ein düsteres Highlight

Die Königin der Schatten
von Erika Johansen

Bewertet mit 4 Sternen

Ein spannender Mix aus verschiedenen Genres. Ideal für alle Fans von Reign und co.

Mit seinen fast 550 recht dicken Seiten ist dieses Buch ein rechter Klopper. Das Buch ist relativ fest gebunden, was bedeutet, dass es so gut wie unmöglich ist das Buch zu lesen ohne den Rücken krumm zu lesen oder Leserillen entstehen zu lassen. Das nur schon mal vorab.

Das Buch ist in drei Teile unterteilt, was mir sehr gut gefallen hat, da es dem Buch ein bisschen mehr Struktur gegeben hat. Auch die Vorworte vor den Kapiteln, die aus verschiedenen Büchern über Tearling stammen haben mir sehr gut gefallen, da sie dem Leser noch eine ganz andere Perspektive geben. Die Kapitel selbst waren mir persönlich viel zu lang. Es gab kaum ein Kapitel, das ich am Stück gelesen habe, sodass ich häufig mitten in der Erzählung aufhören musste.

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Fast alle Charaktere haben eine eher düstere Ausstrahlung und eine grausame Vergangenheit. Dennoch sind sie grundverschieden und sehr passend gestaltet. Zu der Vorgeschichte der Charaktere und deren Handlungen, die nicht im direkten Zusammenhang mit Kalsea stehen, erfährt man nur sehr wenig. Ich denke man wollte an dieser Stelle noch Platz für den Folgeband lassen.

Auch über die Vorgeschichte Tealings erfährt man nur sehr sporadisch etwas. Als Leser konnte ich mir jedoch einiges erschließen. Die Unvollständigkeit der Beschreibung hat mir an dieser Stelle auch sehr gut gefallen, da in Tearling nur sehr wenig Wissen über die Vergangenheit erhalten geblieben ist.

Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen. Durch das Ganze Buch zieht sich eine gewisse Grundspannung und das Erzähltempo wird an den richtigen Stelen beschleunigt. Auch die Perspektivwechsel in den Kapiteln waren immer so gut gestaltet, dass ich nie durcheinander gekommen bin.

Das Cover ist sehr düster und lässt viel Platz für Spekulationen. Die Abgebildete Burg wirkt fast wie aus einem uralten Gemälde, was perfekt zu dem beschriebenen Königreich passt. Das Gelb auf dem Cover stört mich persönlich, da es nicht besonders schön aussieht und von der Geschichte her eine blaue Färbung deutlich angebrachter gewesen wäre.

Alles in allem handelt es sich um eine eher düstere Dystopie, mit einer guten Priese Fantasy. Es werden sehr viele Zusammenhänge nur angerissen und so bleiben am Ende sehr viele Fragen übrig, was viel Platz für eine Fortsetzung lässt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es konnte mich von Anfang an in seine Welt hineinziehen. Das Ende hat mir auch sehr gut gefallen und die Geschichte ist in sich soweit abgeschlossen, dass man nicht direkt den nächsten Band hinterher lesen muss.

Empfehlen würde ich das Buch jedem, der einen düsteren Roman mit historischem Charme und einigen Fantasy –Elementen lesen möchte.