Rezension

Ein durchweg unterhaltsamer Roman!

Teenie Voodoo Queen - Nina MacKay

Teenie Voodoo Queen
von Nina MacKay

Bewertet mit 4 Sternen

Dawn Decent hat es echt nicht leicht. Nicht nur in der „normalen“ Schule wird sie von ihren Mitschülern gehänselt und wegen ihrer roten Haare als Hexe bezeichnet, auch in der Night School hat sie schwer zu kämpfen. Zwar lernt sie Voodoo-Magie, doch das richtige Anwenden ist für sie ein Kampf. Während andere Hexen alles ganz leicht verzaubern, erschafft sie nur Steckrüben und Frösche.
Doch dann kommt alles ganz anders, denn New Orleans steht vor einer weiteren Katastrophe. Nur durch Dawns Eingreifen und das Mitwirken von Jax, einem Ex-Alligator und Lin, einem ehemaligen Loas, kann das Ganze noch aufgehalten werden. Aber dafür muss Dawn bereit sein, alles zu riskieren.

Autorin Nina MacKay ist vielen Lesern bereits durch ihr Werk „Plötzlich Banshee“ ein Begriff. Mit „Teenie Voodoo Queen“ hat sie einen weiteren, fantasievollen Jugendroman kreiert, der sich mit der 17-jährigen Dawn beschäftigt.

Dawn ist die Hauptfigur in dieser Erzählung. Sie beschreibt aus ihrer Sicht die Erlebnisse und lässt so den Leser hautnah am Geschehen teilhaben.

Schon nach wenigen Kapiteln fällt auf, dass Dawn auf der Schattenseite des Lebens verweilt. Sie muss mit dramatischen Hänseleien durch ihre Mitschüler fertigwerden und kann kaum auf Hilfe hoffen. Sie ist vollkommen alleine und seit ihre Eltern beim Wirbelsturm Katrina in New Orleans ums Leben gekommen sind, auch Vollwaise. Ihre einzige Verwandte ist Tante Melinda, die aber hauptsächlich durch Abwesenheit glänzt. Doch durch diese Frau ist sie auch zur Voodoo-Hexerei gekommen, denn Melinda ist eine große und begabte Hexe.

Schnell wird dem Leser bewusst, dass es sich bei diesem Werk um ein äußerst fantasiereiches Leseerlebnis handelt, denn alles dreht sich um Voodoo. Nina MacKay ist es hervorragend gelungen, eine lebendige und glaubwürdige Kulisse zu erschaffen, weshalb alles authentisch und ehrlich wirkt. Niemals wird ein Gefühl von Langeweile oder Unglaube erzeugt, vielmehr kann der Leser sich hier entspannt zurücklehnen, und die Handlung auf sich wirken lassen.

Die Erzählung selbst ist etwas sehr dramatisch beschrieben. Zu Beginn wird schwer auf die Tränendrüse gedrückt, wodurch Mitleid erzeugt werden soll. Die arme Dawn, gebeutelt vom Leben, muss sich erst ihren Weg erkämpfen. Doch recht schnell wandelt sich das Blatt und mit einem Mal steht sie im Mittelpunkt. Der Teenie-Traum schlecht hin. Vom Mauerblümchen zum Star.
Gerade das jüngere Publikum dürfte sich durch diese schwungvolle und dynamische Erzählweise angesprochen fühlen. Für den erwachsenen Leser kann es durchaus etwas vorhersehbar und klischeehaft erscheinen.

Ein durchweg unterhaltsamer Roman!

Mein persönliches Fazit:
Also vorweg möchte ich anmerken, dass Nina MacKay einen großartigen Schreibstil hat. Sie hat es mühelos geschafft, mich an die Seiten zu bannen, obwohl mich die Geschichte selbst nicht hundertprozentig ergriffen hat. Trotzdem musste ich einfach immer weiterlesen, denn die Ideen haben mich überrascht und wunderbar unterhalten. Einzig die junge Hauptfigur ist mir ein wenig zu naiv und blauäugig an die Erlebnisse herangegangen. Ich habe auch nur bedingt, Zugang zu ihrer Person erhalten. Vielmehr fühlte ich mich als Gast in der Geschichte. Hier fehlten mir ein wenig die großen Gefühle, insbesondere, wenn die junge Frau so unter ihren Mitmenschen leidet und nur Demütigungen erfährt. Doch alles in allem bietet das Buch dennoch gute Ansatzpunkte und weckt den Wunsch nach mehr. Deshalb kann ich trotz meiner kleinen Defizite eine Leseempfehlung aussprechen.