Rezension

Ein "E-Mail-Roman"

An Nachteule von Sternhai - Holly Goldberg Sloan, Meg Wolitzer

An Nachteule von Sternhai
von Holly Goldberg Sloan Meg Wolitzer

Hier ist ein Jugendbuch, das ganz dem Trend unserer Zeit angepasst ist: ausschließlich in Form von E-Mails, SMS bzw. auch herkömmlichen Briefen erzählen zwei Autorinnen die Geschichte von der Entstehung einer tiefen Freundschaft. Avery Bloom und Bett Devlin leben Tausende von Kilometern voneinander entfernt  -  die eine in New York, die andere in Kalifornien  - und sind zufrieden mit ihren alleinerziehenden Vätern und ihrem Leben, so wie es ist. Doch als sich ihre Väter eines Tages begegnen und beschließen, ihre Zukunft gemeinsam zu gestalten, wollen ihre Töchter das nicht akzeptieren. Um ihre Heiratspläne zu verhindern, treten sie in einen intensiven E-Mail-Kontakt und treffen sich sogar in einem Feriencamp. Nach und nach bröckelt die Distanziertheit der Mädchen, ihr Vertrauen zueinander wächst. Doch dann geschieht etwas Unvorhergesehenes…

Neben den Themen Freundschaft und Zusammenhalt stellen die Autorinnen Meg Wolitzer und Holly Goldberg Sloan vor allem den Aspekt von Toleranz und Gleichberechtigung in den Mittelpunkt ihres Romans; Rassengleichheit und Homosexualität sind als ganz selbstverständliche Aspekte der Gesellschaft in die Geschichte integriert. Mit der Form des Briefromans oder besser gesagt „E-Mail-Romans“ und ihrem der jugendlichen Ausdrucksweise entsprechenden Schreibstil wecken sie gezielt das Interesse junger Menschen, für die digitale Textnachrichten selbstverständlich sind. Jeder Charakter kann so seine Perspektive verständlich machen. Flott geschrieben, mit etlichen unerwarteten Wendungen im Geschehen, sorgt die Geschichte für sehr unterhaltsame Lesestunden.