Rezension

Ein echter Lesegenuss ohne viel Blut, dafür mit Intelligenz und Charme

Stableford - Rob Reef

Stableford
von Rob Reef

Hast Du Lust auf einen klassischen Detektivroman, der gekonnt mit den Klischees und Motiven der großen Damen des britischen Kriminalromans spielt und Spannung erzeugt, ohne literweise But zu verspritzen? Dann bist Du hier richtig!

Eigentlich soll Golf ja eine recht erholsame Sache sein, aber wenn das Bankhaus Milford&Barnes einlädt, kann auch ein Golfturnier zu einer gefährlichen Angelegenheit werden, besonders, wenn dann noch ein Mord passiert...
Da die Gäste von der Außenwelt abgeschnitten sind, ist es nun an John Stableford, dem Literaturprofessor, seine kleinen grauen Zellen zu nutzen und herauszufinden, wer von den Gästen ein Mörder ist. Gar nicht so einfach, da ein weiterer Mord darauf hindeutet, dass ein wenig Eile geboten sein könnte, um dem Mörder auf die Schliche zu kommen.

Rob Reef entführt den Leser bewusst in die Welt von Agatha Christie und Dorothy Sayers und spielt immer wieder einmal mit den Motiven ihrer Romane. Kleine Anmerkungen hier und da, die dem Leser zeigen, dass die Protagonisten sich darüber im Klaren sind, dass sie gerade eine Geschichte wie aus einem Detektivroman erleben, bringen einen als Leser immer wieder zum Schmunzeln und lassen einen sämtliche gelesenen Krimis Revue passieren, um Parallelen zu finden und zu raten, wohin die Reise gehen könnte.
Wer könnte der Mörder sein? Reisen wir gerade mit dem Orientexpress oder sind wir auf einer einsamen Insel mit U.N. Owen und seinen Gästen? Welche Rolle spielt Harriet, die den eifrigen Krimi-Leser natürlich hoffnungsvoll an Sayers' Harriet Vane denken lässt, aber....ist es wirklich so? Oder ist es Wunschdenken?

Interessante Charaktere in einer gelungenen Hommage an den klassischen Krimi, gut geschrieben, gut konstruiert und mit viel Witz gewürzt  - ein Lesegenuss, der den Leser und seine kleinen grauen Zellen in mehr als einer Hinsicht auf Trab hält!