Rezension

Ein echter Pageturner - super spannend

Eiskaltes Blut -

Eiskaltes Blut
von Johannes Maria Stangl

Gusenberg und Schröder ermitteln in ihrem ersten Fall

Die Geschichte

Nachdem ein junger Fußballspieler bei einem Autounfall ums Leben kommt, wird der Fall aufgrund der Bekanntheit des Opfers den Sonderermittlern Dr. Emil Gusenberg und Maryanne Schröder zugeteilt. Schnell wird ihnen klar, dass es sich nicht um einen Unfall, sondern um Mord handelt und der Fall hat es in sich. Während ihrer Ermittlungen tun sich immer mehr Abgründe auf und sie stechen bald in ein Wespennest aus Lügen, zerstörten Träumen und Menschen, die für Geld und Ruhm über Leichen gehen. Doch als der einzige Tatverdächtige ermordet aufgefunden wird, rennt den beiden Ermittlern die Zeit davon. Denn ein weiterer Mörder treibt sein Unwesen und hat sein nächstes Opfer bereits im Visier.

Meine Meinung:

Eiskaltes Blut haben in diesem Krimi mehrere Leute – nicht nur der Mörder. Da sind vor allem die Funktionäre eines Fußballvereins der ersten Bundesliga zu nennen, die alles dafür tun würden, ihre Mannschaft auf dem Siegertreppchen zu halten. Und mit „alles“ ist auch wirklich alles gemeint. Aber es gibt auch noch Menschen im Umfeld dieses Clubs, die nicht gerade mit den feinsten Manieren glänzen.

Das, was Johannes Maria Stangl in seinem Krimi beschreibt, scheint gar nicht mal so abwegig. Verein und Szenerie sind zwar fiktiv, trotzdem kann man nicht unbedingt Parallelen zu großen, bekannten Fußballvereinen ziehen, aber ausmalen könnte man sich so einiges. Wobei ich den Clubs jetzt nichts unterstellen möchte.

Dass dies das Erstlingswerk des Autors sein soll, kann man sich kaum vorstellen. Die Story ist gut strukturiert, bietet Perspektivwechsel, die die Geschichte noch spannender machen und dem Leser einen kleinen Wissensvorsprung vor den Ermittlern geben. Die Charaktere der beiden Kommissare sind gut durchdacht und beschrieben. Aber auch die Gegenspieler zeichnet Stangl mit gutem Blick in die Psyche und das Verhalten von Menschen. Der Mörder weckt beim Lesen ambivalente Gefühle. Einerseits kann man seine Beweggründe verstehen, andererseits sind seine Reaktionen natürlich nicht hinnehmbar.

Der Schreibstil ist flüssig, die Geschichte spannend verpackt. Das Buch hatte ich in kürzester Zeit durch. Ich habe die Reihenfolge der Bücher mal umgedreht und erst den zweiten Band „Dunkle Pfade“ und dann erst „Eiskaltes Blut“ gelesen. Beide Bände der Gusenberg/Schröder Krimireihe sind in sich geschlossene Geschichten, die man auch ohne Vorkenntnisse lesen kann.

Was mir ein bisschen gefehlt hat, sind die Auflösungen einzelner loser Fäden, sprich Figuren die zwar auftreten, deren Verbleib am Ende aber nicht weiter verarbeitet wird. So hat sich mir beispielsweise die Frage gestellt, was denn aus Maria geworden ist und welche Konsequenzen Esch zu tragen hat. Leider fehlt auch der Hinweis, in welcher Sparte Gusenberg promoviert hat. Medizin ist es nicht, denn er betont immer dass er „nicht so ein Doktor“ sei.

Meine Leseempfehlung:

Für Krimi- oder Thrillerfans ist das Buch aus meiner Sicht unbedingt empfehlenswert. Wer schwache Nerven hat oder nach der Darstellung von Gewalttaten nicht schlafen kann, sollte diesen Krimi besser nicht lesen.

Das Buch „Eiskaltes Blut“ von Johannes Maria Stangl wurde mir vom Verlag digitalpublishers  kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt, was meine Bewertung jedoch nicht beeinflusst hat.