Rezension

Ein echter Penny Reid...

Love factually - Penny Reid

Love factually
von Penny Reid

Bewertet mit 3 Sternen

"Love factually" ist der Auftaktband einer weiteren Smart-Romance-Serie unter dem Titel "Knitting in the City" aus der Feder des Autorinnenduos Penny Reid.
Zum Klappentext:
Nachdem Janie Morris am selben Tag Freund, Wohnung und Job verloren hat, fragt sie sich wirklich, welchen fiesen Plan das Schicksal für sie vorgesehen hat. Zu allem Überfluss ist Quinn Sullivan, der äußerst attraktive Securitymann, auch noch Zeuge ihres blamablen Abgangs. Und läuft ihr danach ständig über den Weg. Wie ein Paar Schuhe, das man gerne hätte, sich aber nicht leisten kann. Doch das letzte, was Janie von ihm erwartet hätte, ist ein Angebot, das sie einfach nicht ablehnen kann.

Diese Inhaltsangabe hatte mich neugierig gemacht und ich wollte unbedingt wissen, wie es zu dieser geballten Katastrophe für Protagonistin Janie kam und natürlich auch, wie es mit Traummann Quinn weitergeht.
Leider wurde ich mit Janie als Hauptfigur nicht wirklich warm.
Ihre überdrehte Art unterhielt mich noch auf den ersten Seiten, dann war sie für mich eine merkwürdige Mischung aus Dramaqueen und weiblichem Don Tillmann. Janie agiert emotional ständig mit angezogener Handbremse. Es würde mich persönlich sehr beunruhigen, wenn mein langjähriger Freund auch noch nach Ende der Beziehung meint, immerzu für einen sorgen und auf einen aufpassen zu müssen, weil man anders schlicht nicht lebensfähig ist. Aber Janies größte Sorge ist, dass er sie wieder zurückhaben möchte.
Mit ihrem Faible, ständig unwichtiges Alltagswissen zu reproduzieren (sie hat sich selbst zutreffend als ideale Partnerin beim Trivial Pursuit beschrieben), ihrem fotographischen Gedächtnis und ihrer brillianten mathematischen Begabung halte ich sie tatsächlich für eine heiße Kandidatin auf irgendeine Persönlichkeitsstörung. Mit ihren Unzulänglichkeiten aber nur zu kokettieren, anstatt sie anzugehen, fand ich auf Dauer nervig.
Ich möchte an spannender Stelle nichts über das Paarungsverhalten von Kakerlaken erfahren. das finde ich nur stimmungstötend - wie Quinn über so etwas liebevoll lächelnd hinweggehen kann, wundert mich....
"Das Rosie-Projekt" habe ich geliebt und auch Don Tillmann auf seine schräge Art, aber Janie war für mich als Figur nicht authentisch konzipiert,
Ansonsten hat das Buch alles, was ein "echter Penny Reid"-Roman braucht: ein toller männlicher Held mit latent düsteren Seiten (so ganz wird das hier nicht aufgeklärt), etliche Irrungen und Wirrungen, ein Happy End und natürlich die Frage, welche von Janies Freundinnen im nächsten Band unter die Haube gebracht wird.
An sich eine bisweilen etwas schrille, insgesamt recht unterhaltsame Liebesgeschichte, die dem gewohnten Strickmuster folgt, aber für mich leider ein schwächerer Band des Autorinnenduos ...