Rezension

Ein echtes Highlight!

Infernale - Sophie Jordan

Infernale
von Sophie Jordan

Cover:
Das matte Cover zeigt Davy mit einem H am Hals. Sehr passend wie ich finde!

Erster Satz:
Ich habe schon immer gewusst, dass ich anders bin.

Meine Meinung:
Im Jahr 2021 können die Menschen auf ein ganz besonderes Gen getestet werden: HTS (Homicidal Tendency Syndrome). Träger des Gens neigen zu extremer Gewalt weswegen es auch das Mörder-Gen genannt wird. Um die Bevölkerung vor solchen Menschen zu schützen, sollen Tests die Genträger aufdecken.

Davy ist ein Wunderkind aus gutem Hause, beliebt und mit dem perfekten Freund. Das alles ändert sich, als bei ihr das HTS-Gen gefunden wird. Von einem auf den anderen Tag bricht ihre Welt zusammen, sie wird als Mensch „zweiter Klasse“ abgestempelt, gemieden, isoliert und darf sich nichts zu schulden kommen lassen, weil sie als „Gefahr“ eingestuft wird…

Davy ist das wohlerzogene Vorzeigemädchen mit Freund und allem was dazu gehört. Doch das ändert sich und Davy muss lernen sich durchzuboxen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ein bisschen doof fand ich nur, dass Davy wider besseren Wissens ihre Vorurteile gegen HTS Träger nie abgelegt hat. Ich meine, wenn es einer besser wissen müsste, dann sie!

Unerwartete Hilfe findet Davy in den HTS-Trägern Sean und Gil. Letzterer ist der liebe Computer-Nerd, der mir augenblicklich sympathisch war. Sean ist eher der gefährliche, verschlossene Typ, der aber von Anfang an auf Davys Seite war und ihr immer (ungefragt) zur Seite stand. Man erfährt nicht viel über ihn, aber ich fand ihn vor allem am Ende richtig cool! 

Die Autorin Sophie Jordan hat sich mit „Infernale“ einem Thema angenommen, das eine erschreckende Zukunft zeigt und doch nicht all zu weit von unserer Welt fern ist. Auch wenn es kein HTS-Gen gibt, so herrschen doch auch bei uns diese Klassensysteme, die Vorurteile und das schnelle abstempeln. Natürlich spielt die Autorin aber auch mit Klischees und treibt vieles auf die Spitze. Es ist regelrecht absurd, wie die Menschen mit den HTS-Trägern umgehen, wie sie alle in eine Schublade stecken und abstempeln. Wie aus einem reichen Mädchen eine potenzielle Mörderin gemacht wird.

Zwischen den Kapiteln gibt es auch immer wieder emotionslose Informationen über Ereignisse (Regierungsschreiben, Nachrichten usw.) die Davy nicht direkt oder nur indirekt betreffen oder einfach nur als Hintergrundwissen zum besseren Verständnis dienen. Diese Abschnitte haben meinen Hass auf die Regierung und Wainwright nur verstärkt! Ein absolut spannendes Buch mit Sucht-Faktor, das ich euch sehr empfehlen kann!

Fazit:
„Infernale“ ist eine Mischung aus Dystopie und Jugendthriller, der einen absolut vor die Seiten fesselt und am Ende fassungslos zurücklässt. Sophie Jordans Zukunft ist erschreckend! Gepaart mit einer zarten Liebesgeschichte ist das Buch ein echtes Highlight!

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