Rezension

Ein ehemaliger Mafia Killer auf Monsterjagd im amerikanischen Nirgendwo.

Einmal durch die Hölle und zurück - Josh Bazell

Einmal durch die Hölle und zurück
von Josh Bazell

Bewertet mit 3.5 Sternen

 

Pietro Brnwa ist zurück.

Der sympathische ehemalige Mafiakiller aus „Schneller als der Tod“ hat nach seiner Flucht vor dem Mob eine neue Stelle als Arzt auf einem Kreuzfahrtschiff angenommen. Als Dr. Lionel Azimuth kümmert er sich um die großen und kleinen Unpässlichkeiten von Passagieren und Besatzung. Spaß macht das nicht und so greift er mit beiden Händen zu, als ihm ein alter Freund ein lukratives Angebot unterbreitet. Er soll im Auftrag des Millionärs Rec Bill  die Paläontologin Dr. Violet Hurst begleiten. Sie sollen herausfinden, ob die Jagd auf ein angebliches Seeungeheuer eine reelle Sache oder nur ein abgekartetes Spiel ist. Pietro/Lionel macht sich also mit Violet auf den Weg in das kleine Städtchen White Lake und dort treffen sie auf allerlei verschrobene Gestalten, unter anderem eine Familie von Meth-Köchen (lange vor Breaking Bad) mit denen wirklich nicht gut Kirschen essen ist. Auch der Veranstalter der Expedition und die anderen Teilnehmer sind seltsame Gesellen und trauen kann Pietro eigentlich niemandem. Nicht mal seiner attraktiven Partnerin. Wird er Antworten auf all seine Fragen erhalten? Wird er heil aus dieser ganzen Geschichte herauskommen? Was aber am wichtigsten ist, gibt es ein Seeungeheuer mitten in Amerika oder nicht?

Josh Bazel hat mit der zweiten Geschichte um Pietro Brnwa wieder einmal ein Feuerwerk an schwarzem Humor, bissiger Ironie spannender Action und aktueller Gesellschaftskritik abgebrannt. Die schon aus dem ersten Teil bekannten Fußnoten, in denen Pietro einige Aspekte der Geschichte spezielle erläutert sind wieder dabei.  Ebenso die ironische Beschreibung seines  Lebens und Arbeitens, in diesem Fall auf einem Kreuzfahrtschiff. Seiner Beschreibung der ärztlichen Tätigkeit merkt man auch hier wieder an, dass der Autor selbst Medizin studiert hat. In den angesprochenen Fußnoten finden sich neben allerhand bissigen Bemerkungen auch etliche interessante politische und gesellschaftskritische Anmerkungen (unter anderem zum Klimawandel und dem Gebaren konservativer Politiker in Amerika), die der an sich abgedrehten und teilweise fantastischen Geschichte einen realen Boden geben. Zu allen wissenschaftlichen Aspekten der Geschichte gibt es am Ende auch eine Quellenangabe z. B. zu der Höhe der Löhne im Kreuzfahrtgeschäft. Bazel legt bei diesen Aspekten Wert auf exakte Angaben. Ohne zu viel zu verraten sei hier noch gesagt, dass eine Person des öffentlichen Lebens in Amerika eine entscheidende Rolle spielt. Auch wenn die Ereignisse natürlich frei erfunden sind, ich würde dieser Person eine Handlung wie in diesem Buch beschrieben durchaus zutrauen.

Fazit ich habe mich wieder einmal köstlich amüsiert, bin spannend unterhalten worden und hab hier und da sogar noch was gelernt.