Rezension

Ein eindrucksvolles Buch über die erste Liebe, aber auch über Veränderungen und Erfahrungen

Ein Sommer ohne uns - Sabine Both

Ein Sommer ohne uns
von Sabine Both

Bewertet mit 4 Sternen

Das Cover an diesem Buch hat mich neugierig gemacht, es wirkt nachdenklich, aber auch unglaublich traurig auf mich.
Als ich in das Geschehen eingetaucht bin, hatte ich zunächst etwas Probleme mit dem Schreibstil.
Aber nach und nach habe ich mich daran gewöhnt und konnte mich fallenlassen.
Die Atmosphäre empfand ich als melancholisch, nachdenklich , aber auch als ziemlich drückend.
Hier erfahren wir die Geschichte von Tom und Verena.
Die beiden kennen sich ihr ganzes Leben, im Alter von dreizehn Jahren wurden sie ein Paar.
Doch fünf Jahre später fragen sich die beiden ob das alles ist.
Ob sie zusammen alt werden können, oder ob sie nicht etwas verpassen.
Die beiden Charaktere wirkten auf mich ziemlich unnahbar und fern, aber gleichzeitig auch sehr nah.
Nach und nach lernt man sie etwas kennen, wenn auch nicht genug.
Man erfährt was sie fühlen, was sie bewegt.
Und während Tom und Verena ihre Erfahrungen machen und dabei immer wieder von Zweifeln und Ägsten hin- und hergerissen werden, stürzt um sie herum alles ein.
Es tun sich Abgründe auf, die kaum zu überwinden sind und endlos erscheinen.
Ist es richtig was sie tun?
Wollen sie das wirklich?
Ist es überhaupt möglich das danach alles wie vorher ist, oder ist alles verloren?
Ich habe ihre Erfahrungen verfolgt und mich Ihnen dabei sehr nahe gefühlt.
Sie haben mich berührt mit ihrer Unentschlossenheit und ihren Zweifeln und Ängsten.
Die Autorin greift hier ein sehr interessantes Thema auf.
Es geht um die erste Liebe und ob man nicht mehr Erfahrungen sammeln sollte, bevor man sich fest bindet.
Aber gleichzeitig geht es auch um Vertrauen und Freundschaft.
Sie zeigt uns auf, daß eine einzige Erfahrung das ganze Leben verändern kann.
Tom und Verena sind nicht einfach nur ein Paar. Zwischendurch tat sich so etwas wie Seelenverwandtschaft auf.
Zudem sind ihre Familien miteinander befreundet, was das Ganze nochmal in einem ganz anderem Licht erscheinen lässt.
Mich hat dieses Buch sehr berührt, aber auch nachdenklich gemacht.
Durch den sehr eigenwilligen Schreibstil, entstanden mitunter auch ein paar Längen, die das Ganze etwas langatmiger erscheinen ließen.
Man wird hier mit Dingen konfrontiert, die man niemals haben möchte. Schon gar nicht als Jugendliche.
Man weiß auch nie was man eigentlich von allem halten soll.
Das ist eins dieser Bücher, die erst nachhaltig beeindrucken und für sich einnehmen.
es gab an sich keine großen Überraschungen.
Dennoch hat es mir sehr gut gefallen.
Es hat mich mit Emotionen überrollt, die ich einfach nicht erwartet habe.
Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, wenn auch etwas unnahbar. Daher war ich doch erstaunt, wie nahe sie mir letztendlich gingen.
Nachdem man in ein Strudel aus Ängsten, Erfahrungen und Liebe stürzt, taucht man in einem gut gelungenem Abschluss auf.

Hierbei erfahren wir alles aus der Sicht der dritten Person. Man lernt dabei die zentralen Personen etwas kennen. Man blickt in die Gefühle und Gedanken u.a. von Tom und Verena.
Für mich hat bei den Charakteren einfach noch etwas mehr Tiefe gefehlt, ich hätte gern noch mehr über sie erfahren.
Ihre Handlungen und Gedankengänge sind jedoch gut nachvollziehbar gestaltet.
Dieses Buch besteht vor allem aus Gefühlen und das macht es einfach echt und authentisch.
Die einzelnen Kapitel sind normal gehalten.
Der Schreibstil der Autorin ist stark einnehmend und mitreißend gehalten, erscheint mitunter aber auch etwas langatmig.
Das Cover und der Titel passen gut zum Inhalt des Buches.

Fazit:
Ein eindrucksvolles Buch über die erste Liebe, aber auch über Veränderungen und Erfahrungen die uns das Leben aufzeigt.
Mich hat es emotional überrollt, aber auch nachdenklich gemacht.
Ein gelungenes Jugendbuch, das einfach für sich einnimmt.
Eine klare Leseempfehlung.
Ich vergebe 4 von 5 Punkten.