Rezension

Ein einprägsamer Start in diese dystopische Trilogie

Die Bestimmung
von Veronica Roth

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das Los einer Unbestimmten

Beatrice ist Mitglied einer Gesellschaftsordnung, die sich in fünf Fraktionen splittet, von denen jede eine andere wichtige Aufgabe erfüllt. Mit dem 16. Geburtstag können sich die Jugendlichen entscheiden, welcher Gruppe sie sich fortan anschließen wollen. Als kleine Entscheidungshilfe findet ein persönlicher Eignungstest statt, der Klarheit über die Zugehörigkeit geben soll. Beatrice entscheidet sich gegen ihre Familie, die zur Fraktion der „Selbstlosen“ (Altruan) gehört und wählt stattdessen eine Zukunft bei den „Mutigen“ (Ferox). Mittels Initiationsverfahren wird sie bei ihrer gewählten Fraktion aufgenommen und sieht sich währenddessen mit ihren schlimmsten Ängsten konfrontiert. Doch als sie ihre Eignung unter Beweis gestellt hat, beginnen die Ferox mit dem Angriff auf die Altruan und Beatrice muss erkennen, was es bedeutet eine „Unbestimmte“ zu sein, ein Mensch mit Fähigkeiten und Denkweisen aus ganz verschiedenen Fraktionen.

Der erste Teil dieser mittlerweile verfilmten Dystopie besticht durch eine rasante Handlung, eine bemerkenswerte Hauptprotagonistin und eine beginnende Liebesgeschichte inmitten einer düsteren, kargen Welt. Sehr atmosphärisch und beeindruckend wirken die Schauplätze, ebenso die verschiedenen Prüfungen auf dem Weg zur Mitgliedschaft in einer bestimmten Fraktion. Das Fesselnde sind die unrealistisch, fantastischen Rahmenbedingungen gepaart mit allzu menschlichen Verhaltensweisen wie Angst oder Wut. Es entsteht ein eindrucksvolles Gesamtwerk, welches mich von Anfang bis Ende begeistern konnte und mich dazu veranlasst, möglichst bald den zweiten Teil dieser Reihe zu lesen.

Einziger kleiner Kritikpunkt sind die teils brutalen, menschenverachtenden Szenen, die hier gerade im Mittelteil einen großen Stellenwert einnehmen. Für ein Jugendbuch ziemlich extrem und selbst als Erwachsener könnte ich auf das entsprechende Kopfkino verzichten.

Fazit: Ich vergebe 4,5 Sterne für ein eindrucksvolles dystopisches Werk voller mitreißender, spannender Szenen und einer geschickt erdachten Story. Ein gelungener Auftakt der Trilogie – lesenswert.