Rezension

Ein emotionaler Abschluss

Göttlich verliebt - Josephine Angelini

Göttlich verliebt
von Josephine Angelini

Empfehlenswert ist die Reihe vor allem für Fans der griechischen Mythologie, aber auch Leser, die viel Wert auf facettenreiche Charakter legen, aber sich nicht an die Realität binden, sondern sich viel lieber in eine fremde Welt entführen lassen, die so einige Überraschungen bieten soll.

Nachdem ich den zweiten Teil beendet habe, konnte ich gar nicht anders, als den letzten Band sofort zu beginnen. Denn die Autorin hat mich mit ihrem Schreibstil schon damals im ersten Teil und auch jetzt im dritten Teil überzeugen können. Das liegt nicht nur an ihrem lockeren und sehr passendem Schreibstil, der die Seiten nur so dahin fließen lässt. Die Autorin lässt sehr viel Vorstellungskraft in ihre Idee fließen und erreicht damit, dass man die Orte, die Personen und die Handlungen immer vor Augen hat.
Aber es gibt auch Momente, in denen ich das Buch am liebsten zuschlagen wollte, weil ich nicht geglaubt habe, dass sie uns wirklich so etwas antut, es gibt wirklich sehr fiese Stellen, die einen scharf die Luft einziehen lassen und so die Spannung ganz oben halten, aber auch Tränen vergießen lassen.
Dafür gab es auch ein paar schwierige Charaktere, die auf vielen Seiten dafür sorgten, dass ich mir den Kopf zerbrochen habe. Dafür sorgen so gegensätzliche Charaktere, die sich toll ergänzen, aber für eine gewisses Grundinteresse. Denn dadurch kann sich die Handlung immer in zwei komplett verschiedene Richtungen entwickeln und lässt so einiges offen und verleitet zum weiterlesen.
Die besten Beispiele waren wohl Helen und Lucas. Während Helen meistens total sicher und stark wirkt, also wie eine Person, die genau weiß was sie will, wirkt sie im nächsten Moment nur noch klein und schwach. Trotzdem gab es keine einzige Stelle, an der ich die Hoffnung an sie verloren habe.
Nichtsdestotrotz war Lucas, der Charakter, der es mir in dieser Reihe angetan hat. Denn er zeigte allein schon so viele Gegensätze und Facetten, die ihn alle dazu bringen nicht nur das richtige tun zu wollen, sondern es auch umsetzen. Er weiß immer was gerade richtig ist und hilft Helen ungemein mit seinem Verstand, von dem sie sich etwas abschneiden könnte. Immer wenn Helen gerade in Gefahr zu geraten droht ist er schon da und rettet sie. Andererseits beherrscht er sich und kommt seiner angeblichen "Cousine" nicht zu nahe.
Und ich finde das wirklich bewundernswert, denn es gibt nichts, das er nicht versuchen würde um Helen zu beschützen, er würde sie sogar von sich wegstoßen und ihr eine andere, neue Liebe gönnen, auch wenn er selbst daran zerbricht.
Aber auch Orion, der andere wichtige Junge in Helen's Leben, ist ein total interessanter Charakter, der einen nicht mehr so schnell loslässt mit seiner liebevollen und selbstlosen Art. Da versteht man doch gleich, wieso Helen so hin und her gerissen ist.
In diesem Punkt kann Frau Angelini nun wirklich überzeugen, denn zumindest bei mir gibt es kaum einen Charakter den ich nicht mag (natürlich ausgenommen von Helen's Todfeinden ;) ). Jeder Charakter hat etwas eigenes, was wirklich bewundernswert ist, sie zauberte sogar immer wieder neue Charaktere aus ihrem Ärmel, um es wortwörtlich jedem Recht zu machen, aber ohne dabei oberflächlich zu werden.
Außerdem gefiel es mir gut, dass die Autorin nun auch etwas einbrachte, dass nur Götter vollbringen können, es gab dem Buch noch einen "göttlicheren" Touch, was mir vor allem im ersten Band etwas gefehlt hat. 
Am meisten hat mich doch immer wieder dieser Überraschungseffekt am Ball gehalten, denn Frau Angelini an den Tag gelegt hat, denn ich hatte 200 Seiten vor dem Ende ehrlich gesagt keine Ahnung, wie das noch gut gehen soll, wollte aber auch nicht glauben, dass es kein Happy End gibt, so bedurfte es einer überschlagenden Handlung, die ich nur an einem Stück lesen konnte, um mich mit dem Ende doch so weit zufrieden stellen zu können.

 

Fazit:

Als ich den Titel das erste Mal gehört habe, war ich total begeistert, denn es passte einfach hervorragend. Vor allem hatte ichbei "verliebt" erwartet, dass die Autorin hier wohl die Verhältnisse der Beziehungen löst, die eine so große Rolle spielen.
Der Recht flüssige Schreibstil hat mich auch hier, wie in den Bänden zuvor gepackt. auch wenn ich dem roten Faden wirklich nur bis zu dem Zeitpunkt verfolgen konnte, an dem ich gerade war. Denn ich konnte mir meisten einfach nicht vorstellen, was als nächstes passiert, was sich auf keinen Fall negativ auf die Geschichte auswirkt, da die Handlung ansonsten ziemlich verständlich und klar war.
Durch den Showdown, auf den ich seit Band eins warte, konnte mich die Autorin dann endgültig für sich gewinnen, denn auf diese Begegnung mit den Göttern habe ich hingefiebert, vor allem da mich diese Götter schon immer fasziniert haben. So war auch die Atmosphäre fast greifbar, denn es gab viele neue Grundstimmungen, die gerade durch ihre Abwechslung, für ein Auf und Ab der Gefühle sorgen.
Zusätzlich werden mir wohl die Charaktere immer erhalten bleiben, da jeder von ihnen etwas besonderes war und viele Charakterzüge für mich und die Story grundlegend waren.