Rezension

ein emotionales Hörbuch mit schwierigen Themen

All die verdammt perfekten Tage
von Jennifer Niven

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung
Ein Mädchen lernt zu leben - von einem Jungen, der sterben will
Ist heute ein guter Tag zum Sterben?, fragt sich Finch, sechs Stockwerke über dem Abgrund auf einem Glockenturm, als er plötzlich bemerkt, dass er nicht allein ist. Neben ihm steht Violet, die offenbar über dasselbe nachdenkt wie er. Von da an beginnt für die beiden eine Reise, auf der sie wunderschöne wie traurige Dinge erleben und großartige sowie kleine Augenblicke – das Leben eben. So passiert es auch, dass Finch bei Violet er selbst sein kann – ein verwegener, witziger und lebenslustiger Typ, nicht der Freak, für den alle ihn halten. Und es ist Finch, der Violet dazu bringt, jeden einzelnen Moment zu genießen. Aber während Violet anfängt, das Leben wieder für sich zu entdecken, beginnt Finchs Welt allmählich zu schwinden…
(Quelle: Random House Audio)

Meine Meinung
Theodore Finch hat vor sich vom Glockenturm seiner Schule zu stürzen. Er denkt er steht dort alleine. Doch dem ist nicht so. Mit ihm da oben ist Violet Marley. Auch sie möchte nicht mehr leben. Doch genau das kann Theodore nicht zulassen und so rettet er Violet davor zu springen.
Eigentlich könnte nun alles normal weiterlaufen, doch Violet geht Theodore nicht mehr aus dem Kopf. Als die Schüler für ein Projekt die interessantesten Plätze Indianas aufsuchen sollen dreht Theodore es so, dass er mit Violet in einem Team arbeitet. Die beiden erleben schöne Tage miteinander und Violet findet immer mehr zurück ins Leben. Theodore aber tut sich immer schwerer …

Das Hörbuch „All die verdammt perfekten Tage“, nach dem gleichnamigen Taschenbuch von Jennifer Niven, hat mich neugierig gemacht. Ich war wirklich gespannt darauf was mich in der Geschichte wohl erwarten würde.

Theodore war mir wirklich sympathisch. Er sammelt Wortfetzen, wirkt vielleicht etwas zynisch und sarkastisch. Für die Mitschüler ist Theodore ein Freak und hat bereits mehrfach versucht sich umzubringen.
Violet ist eigentlich das komplette Gegenteil von Theodore. Sie hat ihre Schwester bei einem Autounfall verloren. Und genau darunter leidet Violet. Sie sieht keine Perspektive mehr. In der Schule ist Violet beliebt, sie versteckt sich aber vor Herausforderungen. In der Schule und im Freundeskreis hat man Verständnis für sie, nimmt man Rücksicht. Nur Finch provoziert Violet.

Der Stil der Autorin ist locker und flüssig. Die beiden Sprecher Annina Braunmiller & Patrick Mölleken wissen wie sie diesen Stil umzusetzen haben, damit der Hörer eingefangen wird. Sie bringen die Charaktere glaubhaft und authentisch rüber, hauchen ihnen Leben ein. Ich persönlich mag Annina Braunmiller besonders gerne, sie hat etwas in ihrer Stimme das mich fasziniert.
Die Handlung gefiel mir gut. Sie ist zum einem emotional aber auch traurig. Zu Beginn empfand ich manche Stellen auch recht amüsant, doch die depressive, bedrückende Stimmung kehr rasch zurück.
Jennifer Niven beschreibt ihre Geschichte tiefgründig und berührend. Ab und an aber gab es die eine oder andere Länge, die dann aber doch immer wieder von interessanten Passagen abgelöst wurden.
Ins Geschehen eingearbeitet sind auch schwierige Themen wie Mobbing und Suizid aber auch Freundschaft ist ein Thema. Jennifer Niven schafft es hier behutsam auf diese heiklen Themen einzugehend

Das Ende ist passend, wenn auch etwas vorhersehbar. Es hat mich doch auch ziemlich kalt erwischt, das geb ich zu. Man muss es verdauen, auf sich wirken lassen, es macht das Hörbuch rund.

Fazit
Zusammenfassend gesagt ist „All die verdammt perfekten Tage“ nach dem gleichnamigen Roman von Jennifer Niven ein emotionales Hörbuch das schwierige Themen beinhaltet.
Die glaubhaft gestalteten Charaktere, der gefühlvolle Stil der Autorin und eine Handlung, die durch die toll gewählten Sprecher wirklich authentisch und glaubhaft rüberkommt und den Hörer berührt, haben mir hier tolle Hörstunden beschert.
Durchaus hörenswert!