Ein emotionales Meisterwerk!
Bewertet mit 5 Sternen
„Alles, was ich geben kann - The Last Letter“ erschien im August 2024 von Rebecca Yarros und ist mehr als nur ein Liebesroman auf 576 Seiten.
Ryans Schwester Ella schreibt seinem besten Freund Chaos, einem Soldaten einen Brief. In diesen Briefen kann sie so ehrlich sein und fühlt sich ihm recht schnell nah, würde ihn gern auch persönlich kennenlernen. Als junge Mutter von Zwillingen hat sie mit ihrem eigenen Geschäft, Luxushütten, alle Hände voll zu tun. Schicksalsschläge treffen sie schwer und Chaos antwortet nicht mehr. Sie fühlt sich allein, doch ist sie es nicht.
Beckett, der in der Armee als „Chaos“ betitelt wird, schreibt einer eher unbekannten Frau Briefe und verliebt sich in sie. Als Pflegekind hat er nie irgendwo dazugehört und wollte schnellst möglichst zur Armee, aber er hatte immer das Gefühl, dass er außerhalb davon keine Familie hat. Ryan stirbt und bitte Becket, sich um Ella zu kümmern. Diese Bitte nimmt er zu 100 % Ernst, doch er sagt ihr lange nicht, wer er wirklich ist und Ella hasst Lügen. Begleitet wird er stets von seiner Hündin, die mit ihm in der Armee arbeitet, mit der sie gemeinsam in den Ruhestand geht.
Doch beide haben noch schlimme Schicksale zu ertragen.
Jeweils im Wechsel wird aus der Ich-Perspektive von Ella oder Becket geschrieben. Ihre Briefe werden immer wieder zu Beginn verschiedener Kapitel eingefügt und das auch nicht in der richtigen Reihenfolge, aber das passt inhaltlich sehr gut, denn Zusammenhänge werden dadurch auch geschaffen.
Des Öfteren gibt es kursiv geschriebene Sätze, meist nach wörtlicher Rede, die die Gedanken der Beiden noch verdeutlichen.
Der Epilog wird aus einer anderen Perspektive geschrieben und finde ich einen sehr gelungenen Abschluss.
Das Cover ist wunderschön und spricht mich sehr an.
Die Figuren finde ich sehr sympathisch, jeder hat seine Stärken und Schwächen und sie holen einen ab. Man konnte sich dank dem wunderbaren Schreibstil sehr gut in sie hineinversetzen. Auch die Nebenfiguren passen gut zur Geschichte und in den Roman. Manchmal erscheinen mir die Zwillinge von ihrer Wortwahl etwas erwachsen, kann natürlich auch daran liegen, dass sie eigentlich nur mit Erwachsenen zusammen zu sein scheinen. Auch die Hündin ist immer wieder schön zu erleben in dem Roman.
Rebecca Yarros Schreibstil ist sehr gefühlvoll, detailliert und nimmt den Leser/die Leserin sehr mit. Es wird nicht langweilig, die Spannung bleibt stets erhalten. Die letzten 20% dachte ich schon, was soll denn jetzt noch passieren und dann „BAM“. Noch nie hat mich ein Buch so gefesselt und emotional so mitgenommen, von Anfang bis zum Schluss. Meine Tochter ist 2 Jahre und ich habe noch nie so viel beim Lesen geweint, wie bei diesem. Ich habe sehr mitgefiebert, nachts lieber weitergelesen, statt zu schlafen.
Ich habe bereits ein Buch von ihr gelesen, welches ich ebenfalls sehr gut fand, aber dieses hier, ist ein emotionales, einprägendes Meisterwerk!
Dieses Buch wird sich sehr in meinem Herzen verankern und ich nehme vor allem daraus mit, die Zeit zu nutzen, sie ist so kostbar. Mit den Liebsten genießen und ihnen immer zu zeigen, wie sehr man sie liebt. Eine klare Leseempfehlung, eine hinreißende Liebesgeschichte, aber auch sehr emotional die Geschichte der Zwillinge.