Rezension

Ein emotionales und und spannungsreiches Finale

Gut Greifenau - Morgenröte - Hanna Caspian

Gut Greifenau - Morgenröte
von Hanna Caspian

Bewertet mit 5 Sternen

Inhaltsangabe:

1917 – 1919

Auf Konstantin wurde ein Mordanschlag verübt und überlebt schwerverletzt. Rebekka, die seine große Liebe ist, kümmert sich und pflegt ihn. Wird er es schaffen und falls ja, wird er das Gut jemals weiterführen können? Was Konstantin allerdings noch nicht weiß, ist, dass sein Vater das Gut in eine wirtschaftliche Krise gebracht hat. Allerdings könnte diese durch eine Ehe zwischen Katharina und dem Neffen Ludwig zu Preussen finanziell behoben werden. Wird Katharina der Ehe zustimmen um damit das Gut zu retten, obwohl sie einen anderen liebt?

 

Nachdem ich die ersten beiden Bände der erfolgreichen Gut Greifenau Trilogie mit großer Begeisterung gelesen habe, wartete ich mit großer Spannung auf das Finale. Gut Greifenau „Morgenröte“, wie dieser letzte Band heißt, ist nun erschienen und wie mir der Klapptext auf dem Buch versprach, sollte es auch hier wieder ereignisreich und spannend weitergehen. Meine Erwartungen haben sich mehr als nur erfüllt.

Wie schon in den ersten zwei Bänden zuvor überzeugt Hanna Caspian erneut mit ihrem flüssigen und leichten Schreibstil, der mich sofort wieder in seinen Bann zog. Ab der ersten Seite wollte und konnte ich dieses Buch kaum noch aus der Hand legen, denn ich musste wissen, wie es mit und um der Familie Auwitz – Aarhayn weitergehen wird.

Kaum hatte ich mit dem Lesen angefangen, traf man die alten Bekannten des Gutes wieder. Was mir besonders gut gefallen hat, ist die Entwicklung der einzelnen Protagonisten.  In jedem Band merkte ich, wie die Autorin die Figuren immer weiterwachsen ließ und diese sich der jeweiligen Lebenssituationen anpassen durften. Dadurch konnte man sich gut in die Personen hineinversetzen und sich mit ihnen identifizieren. Ihre Handlungen wurden realistisch und nachvollziehbarer.

Wer Hanna Caspians Bücher kennt, weiß mit welch einer Liebe zum Detail sie ihre Geschichten schreibt. In mühseliger Kleinstarbeit trägt sie historische Daten und Informationen zusammen und „strickt“ daraus eine fiktive Handlung, die aber einen authentischen und vor allem geschichtlichen Hintergrund hat. Wenn man es nicht besser wüsste, möchte man meinen, dass es die Familie Auwitz – Aarhayn und ihr Gut Greifenau tatsächlich so gegeben hat.

Der dritte Teil dieser Reihe spielt in den Jahren 1917 – 1919, d.h. es herrscht noch der erste Weltkrieg, der Kaisersturz und die Revolution folgen. Die Welt muss sich politisch neu ordnen. All diese Ereignisse, die durch die Nachkriegszeit (Hunger, Armut o.ä.) oder politischen Spannungen bzw. Umbrüchen stark geprägt wurden, sind brillant eingefangen und wiedergegeben worden. Man spürt die Angst, das Elend, die Hoffnung, an die sich die Menschen klammern, dass es irgendwann besser werden wird.

Aber nicht nur der politische Aspekt ist hier perfekt herausgearbeitet worden, sondern auch die Geschichte um Familie Auwitz – Aarhayn. Um nicht allzu viel von dem Inhalt zu verraten möchte ich nur sagen, dass es sehr emotional und spannend weitergeht. Ich habe mitgefiebert, ob Konstantin den Anschlag überlebt oder nicht. Was ist mit den Heiratsplänen um Katharina und dem Neffen Ludwig zu Preussen? Wie wird es der Familie nach dem Krieg ergehen und werden sie das Gut weiter bewirtschaften können oder sogar verlieren?

Hanna Caspian hat ein Fulminates Abschlussbuch geschrieben, dass es mir sehr schwer macht, dieses Gut jetzt zu verlassen. Zu gerne hätte ich hier noch den einen oder anderen Band gelesen.

Für mich war es das Lesehighlight und es hat mir sehr emotionale und spannende Lesemomente beschert. Ich kann diese Trilogie nur jedem ans Herz legen und empfehlen, sie zu lesen. Es lohnt sich!!!