Rezension

Ein Endzeitthriller, der einen abholt. Ob man will- oder nicht!

Infiziert - Teri Terry

Infiziert
von Teri Terry

Zum Inhalt

Ein Endzeitthriller, der einen abholt. Ob man will- oder nicht!

Jetzt bin aber ganz stark ins Grübeln gekommen. In "Infiziert" geht es um ein Forschungsprojekt, welches für die Menschheit mehr als gefährlich ist. Das Schlimme daran, so was ist jederzeit auch im realen Leben möglich!

Callie ist ein junges Mädchen, welches in die Fänge der Forscher gelangt ist. Sie sieht in den Labors Dinge, welche ihr große Angst einflößen. Sie schafft es, aus dem Labor auszubrechen; muss aber erkennen, dass ihr Leben niemals wieder so sein wird, wie es einmal war.

Shay ist ein Mädchen, welches sich in ihrer neuen Heimat Killin in Schottland noch nicht richtig eingelebt hat. Sie muss sich gegen einen fiesen Typ in ihrer Schule durchsetzen. 
Shay entdeckt eine alte Vermisstenanzeige, von der 12 jährigen Callie. Sie erinnert sich daran, dieses Mädchen am Entführungstag gesehen zu haben. Callie war in das Auto, eines düster wirkenden Mannes, eingestiegen. Shay nimmt Kontakt zu Callies Bruder Kai auf.

Kai ist ein netter Typ, der schon mal die Fäuste fliegen lässt, wenn seine Herzens-Menschen in Gefahr sind. Zu Shay hat er von Anfang an einen guten Draht. Mit ihr macht er sich auf die Suche nach seiner vermissten Schwester.

Viele Menschen erkranken an einem unbekannten Grippevirus und sterben innerhalb kürzester Zeit. Da bemerkt Shay die ersten Symptome bei sich. Mit Kai zusammen beginnt eine Suche nach der Wahrheit, die einen atemlos zurück lässt.

Meine Meinung

Shay und Kay erleben ein grausames Abenteuer, quer durch Schottland. Sie müssen erkennen, dass man nicht an dem Wohl der erkrankten Menschen interessiert ist. Vielmehr versuchen Forscher und die Armee die wahren Gründe für die Epidemie zu vertuschen.
Diese Geschichte hat mich von der ersten Silbe an gefangen genommen. Sie wird aus der Sicht von Shay- und Cally in der Ich-Form erzählt.
Besonders Callys Erzählungen sind spannend. Ihre Erlebnisse, in und außerhalb des Labors, nehmen den Leser auf eine Reise mit, die er im realen Leben niemals so erleben möchte.

Shay gehört zu den wenigen Erkrankten, die überlebt haben. Eine Hetzjagd auf sie lässt sie an der Gerechtigkeit zweifeln. In Kai findet sie die große Liebe und einen Freund, der sein eigenes Leben aufs Spiel setzt, um sie zu beschützen.
Shay hat eine besondere Gabe. Sie hat ein photographisches Gedächtnis. Sie kann bis ins Detail Erinnerungen wieder aufrufen.

Kai mochte ich besonders gerne. Seine Hoffnung, die kleine Schwester wieder zu finden, konnte ich zwischen den Zeilen spüren. Kai rastet gerne aus. Er benutzt schon mal seine Fäuste, wenn er es für nötig hält. Dabei macht er nicht mal vor seinem Vater halt. Kais Vater scheint auch Geheimnisse zu haben. Shay ist von dem attraktiven Gelehrten begeistert. Dieser Blick!

Ein Dreiergespann, welches sehr sympathisch daher kommt. Ich habe mit den dreien mitgefiebert.
Vor allem Cally konnte mich sehr berühren. Der Kontakt zu Shay hat ihr sehr gut getan. Cally und Shay sind sich gegenseitig eine große Hilfe. Kai scheint bei dieser Freundschaft ein Aussenseiter zu sein. Und dabei hat er doch so um seine Schwester gebangt ......
Mir ging sehr oft beim Lesen durch den Kopf, wozu die Forschung wirklich in der Lage ist. Dieser Endzeitthriller ist eigentlich das wahre Leben. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Viren und Bakterien schon aus den Labors entwichen sind. Man denke nur mal an Genmanipulation. Das hat zwar nichts mit Krankheit zu tun, kann aber krank machen. Wurden wir gefragt, ob wir das wollen?
Hat wirklich jede Grippeepidemie einen normalen Ursprung? Allzu genau möchte ich nicht mehr darüber nachdenken. Wir können eh nichts daran änder. Genau das macht Angst!

Mein Fazit

Drei junge Menschen, die einem Verbrechen auf der Spur sind, welches die gesamte Menschheit auszulöschen droht.
Das Setting verbreitet eine Atmosphäre, die einen den Duft von Krankenhäuser und Labors förmlich aufdrängt.
Hunger, Verzweiflung und Heimatlosigkeit, treiben die taffen Drei immer weiter. Überall Quarantäne-Zonen, die es zu überwinden gilt. Ein Weg zur Wahrheit, der den Leser fassungslos zurücklässt. 
Die Frage die sich mir aufdrängt: Wird denn ganz am Ende überhaupt noch ein Mensch überleben?
Ob mir das Ende gefallen hat? Da es eine Trilogie wird, war dieser fiese Cliffhanger zu erwarten.

Die Autorin hat eine gute Idee genial umgesetzt. Ihr Schreibstil holt den Leser von Anfang an ab. Der Prolog verrät einiges und doch gar nichts.
An Humor fehlt es Teri Terry auch nicht. Besonders schmunzeln musste ich, als Shay ihr photographisches Gedächtnis nutzte, um eine Seite aus "Fifty Shades of Grey" zum besten zu geben. Rote Öhrchen inclusive :-)))

Meine Liebligszitate 

>>Bücher sagen eine Menge über Menschen aus, findet ihr nicht?<< (Seite 437)

>>Unberührt von den Sonnenstrahlen ist die Dunkelheit im Licht, ein bloßer Schatten: Dasein im Nichtsein.<<(Seite 404)

>>Sterben ist gar nicht so schwer. Ich habe schon oft zugesehen.<< (Seite 318)

>>Die Welt hat nicht mehr alle Tassen im Schrank, ist ein Irrenhaus, und wir sind bloß zwei Insassen, die das Geschirr suchen.<< (Seite 302)

>>Der Berg ragt in den Himmel, der Loch glitzert unter uns. So war es, bevor die ersten Menschen kamen; und so wird es auch sein, nachdem wir lange schon zu Staub sind.<<(Seite 263)

Danke Teri Terry.