Rezension

Ein epischer und absolut fantastischer Auftakt voller Magie und Zauber

Der Onyxpalast 1 - Marie Brennan

Der Onyxpalast 1
von Marie Brennan

Bewertet mit 5 Sternen

Auf den Auftakt rund um die 4teilige Reihe des Onyxpalastes von Marie Brennan, war ich immens gespannt.
In das Cover hab ich sofort verliebt.
Klassisch, elegant, aber auch sehr fantastisch und magisch angehaucht.
Etwas, was den Inhalt einfach perfekt wiedergibt.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmend und leicht. Leicht verständlich, in seiner Ausführung. Es wird eine gehobene Sprache verwendet. Da es im 15. Jahrhundert spielt, passt das einfach perfekt.
Hinzu kommt, dass es stückweise wirklich sehr weise und poetisch wirkt.
Am Anfang hätte ich nie erwartet, dass mich dieses epische Werk so begeistern würde.
Denn ich brauchte eine geraume Zeit um hineinzufinden. Die Konstellationen untereinander zu verstehen und einfach die Komplexität zu begreifen.
Dabei haben es die Charaktere geschafft mich am meisten zu beeindrucken.
Ich war fasziniert von den beiden Königinnen Elisabeth und Invidiana.
Licht und Schatten. So lässt es sich am besten umschreiben.
Zwei Frauen ,die unterschiedlicher kaum sein könnten und aufgrund dessen ,diese Story so herausragend gut machen.
Die eine geliebt, die andere gefürchtet.
Ich war begeistert von ihrer Intensität. Wobei ich tatsächlich sagen muss, dass sie zwar recht blass blieben, aber wie Herrscher über allem schweben.
Allein die Atmosphäre, die Explosivität des Ganzen, ist so gewaltig, dass man sich dem nicht entziehen kann.

Eine ganz besondere Verbindung konnte ich zu Deven und Lune aufbauen. Zwei Charaktere, die diese Geschichte beherrschen und zum zentralen Punkt werden. Zum größten Teil begleiten wir die beiden, was Ihnen enorm viel Tiefe und Ausdruck verschafft.
Lune kam mir erst etwas kühl und kalkuliert vor. Aber je mehr ich sie kennenlernte, umso mehr schloss ich sie in mein Herz.
Verletzlich, loyal, aber dennoch sehr stark und mutig. Sie geht über ihre Grenzen hinaus, ohne sich nur einmal umzublicken.
Und das ist einfach so großartig.
Ebenfalls haben mich die Schwestern Goodmeade begeistert. Weise und voller Elan, den man Ihnen gar nicht zutraut.

Die Story selbst brauchte erst etwas Anlaufzeit, um sich richtig entfalten zu können. Dabei hat dies die Autorin in fünf Akte unterteilt.
Man wird hineingezogen in eine Welt aus Dunkelheit und Schmerz.
Trauer und Angst.
Intrigen und Manipulationen.
Von dieser Kombination war ich unglaublich begeistert. Denn anfangs hatte ich nicht das Gefühl, dass sich die Emotionen so Bahn brechen könnten, wie sie es letztendlich taten.
Doch die Welt, die Charaktere entwickelten sich immer mehr und zeigten, dass sie einfach mehr sind.
Lune und Deven haben am meisten zu kämpfen und geraten in einige gefährliche Situationen, die sie alles kosten könnten.
Doch sie sind raffiniert und nicht auf den Kopf gefallen, weshalb sie immer wieder ein Schlupfloch fanden.
Beängstigend hingegen waren die Fae und die Magie an sich.
Wenn man die Story versteht, begreift man erst, wie gefährlich.
Es ist verstörend, wozu sie imstande sind.
Wie sie manipulieren und intrigieren.
Aber nicht jeder ist gleich. Weshalb es auch sehr abwechslungsreich und unglaublich spannend gehalten ist.
Dabei verliert sich die Autorin in sehr vielen Details, was der Story aber noch mehr Intensität und Konturen verschafft.
Ich hab einfach ununterbrochen mitgefiebert und mitgezittert.
Denn hier geht es nicht um den einzelnen Menschen. Es geht um alles. Um die ganze Welt.
Um die Dunkelheit, die alles beherrscht und in Ketten legt.
Besonders der psychologische Aspekt wiegt hier so verdammt schwer.
Zarte, reine Seelen werden zerstört und umgekehrt. Doch wenn keine Hoffnung mehr da ist, was bleibt dann noch?

Etwas aufgelockert wird das Ganze durch eine sanfte, sehr zarte Liebesgeschichte. Die kaum wahrnehmbar, aber dennoch sehr intensiv ist und einfach die Emotionen unglaublich verstärkt.
Die Handlung lebt von Entwicklungen, die den Nervenkitzel erhöhen.
Stellenweise ist es sehr grausam und beklemmend. Aber nicht weil es so brutal ist.
Sondern weil man es hier mit Machtspielen und Niedertracht zutun bekommt.
Es gab einige Wendungen, die ich so gar nicht erwartet habe. Die mich sprachlos gemacht und gleichzeitig so viel nachvollziehbarer gemacht haben.
Die Blickwinkel verschieben sich.
Es wird reiner, klarer .
Das Ende beinhaltet keinen Cliffhanger, hat mich dennoch unsagbar berührt.

Ich bin sehr gespannt, was im nächsten Band passiert.
Denn ohne Frage, hat die Autorin etwas sehr Einzigartiges und faszinierendes zu Papier gebracht, das trotz der Perfidität, einen Hoffnungsschimmer schenkt.

Fazit:
Der Onyxpalast.
Ein Werk voller Intensität und Fülle.
Voller Komplexität und außergewöhnlichen Charakteren.
Voller Schmerz und Dunkelheit.
Intrigant und manipulativ.
Ein epischer und absolut fantastischer Auftakt voller Magie und Zauber, der im 15.Jahrhundert spielt.
Eine Welt ,die mich in ihren Bann gezogen hat und zwei Königinnen, die unglaublich faszinieren.
Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie begeistert ich bin. Wie sehr mich diese Emotionen unter sich begraben haben.
Denn die Autorin hat hier etwas verdammt brilliantes und einzigartiges fabriziert, das definitiv nach mehr verlangt.